Fachkräftemangel
Mit dem von der EU geförderten Projekt "Zukunft in der Pflege", kurz ZUPF, will die Caritas in der Diözese dem auch im ländlichen Raum immer spürbarer werdenden Fachkräftemangel begegnen. "Wir wollen Personalverantwortliche vor allem auch in kleineren und mittleren Einrichtungen und Diensten fit machen und neue Konzepte zur Fachkräftegewinnung und -bindung in der Praxis vor Ort erproben," erklärt Projektleiter Bernhold Möllenhoff beim Diözesancaritasverband Münster.
Der Bedarf ist schon jetzt enorm bei rund 35.000 hauptamtlichen Mitarbeitern, die in der Pflege in 200 Altenheimen, 65 kirchlichen Krankenhäusern und über 90 Sozialstationen in der Diözese Münster arbeiten. Die Landesberichterstattung Gesundheitsberufe NRW 2010 erwartet hohe Steigerungsraten bei den Pflegezahlen, besonders hoch gerade in den ländlichen Kreisen Coesfeld, Borken und Steinfurt, wo die Pflegefälle zwischen 66 und 74 Prozent wachsen sollen.
Da die Stapel mit den Bewerbungen auf Ausschreibungen in den letzten Jahren schon stark geschrumpft sind, ist das Problem in den Einrichtungen durchaus bewusst, weiß Möllenhoff. Aber strategisches Gegensteuern sei noch weitgehend Fehlanzeige. Es werde darum gehen, Personalverantwortliche und Leitungskräfte in der Anwendung neuer Konzepte zu qualifizieren. Das könnten für Bewerber mit Migrationshintergrund Sprachkurse sein, für Mütter Kinderbetreuung und familienfreundliche Arbeitszeiten, für Wiedereinsteiger spezielle Fortbildungen. "Gerade die betriebliche Gesundheitsförderung ist wichtig, damit ältere Mitarbeitern länger im Beruf bleiben können", erklärt Möllenhoff.