Mit 18 noch nicht am Ende
Mit 18 ist in den Familien in aller Regel noch längst nicht Schluss. Auch nach Erreichen der Volljährigkeit benötigen die "erwachsenen" Kinder Begleitung und finanzielle Unterstützung in der Ausbildung. Das muss nach Ansicht der Caritas in der Diözese Münster auch für Pflegekinder gelten. Mit Erreichen der Volljährigkeit stellen die Jugendämter in der Regel die Zahlung des Pflegegeldes ein, erwarten aber von den Pflegeeltern, dass sie sich weiter unentgeltlich kümmern. Diese Praxis identifizierten die Teilnehmer einer Tagung zur Standortbestimmung der katholischen Pflegekinderdienste in der Diözese Münster als einen der Knackpunkte, die die Werbung neuer Pflegeeltern erschwerten. Das aber, so Anne Ruhe vom Diözesancaritasverband Münster, ist dringend nötig, weil für immer mehr Kinder welche gesucht und immer weniger gefunden werden.
Neben den finanziellen Rahmenbedingungen erweist sich in der Praxis eine gute Begleitung durch die Pflegekinderdienste als wichtiges Entscheidungskriterium für die Aufnahme eines Pflegekindes. Dort müsse der Tendenz entgegen gewirkt werden, immer mehr Fälle pro Mitarbeiter übernehmen zu müssen. Ein Verhältnis von gut 20 Pflegefamilien für eine Vollzeitstelle erscheine angemessen. Je zufriedener die Pflegeeltern sind, desto leichter wird es, neue zu werben.