Grenzen der Nähe
Die Vorkommnisse in der Heimerziehung der 50er und 60er Jahre haben den Anstoß gegeben. In dieser Zeit gab es teilweise keine Beteiligung, keine Beschwerdemöglichkeiten und keine Achtung der Kinderrechte. Vor diesem Hintergrund hat die Arbeitsgemeinschaft Erzieherische Hilfen (AGE) der Caritas in der Diözese Münster die „Arbeitshilfe zum grenzachtenden Umgang für eine gewaltfreie Erziehung, Betreuung und Beratung und für einen sicheren Umgang bei Fehlverhalten“ erarbeitet. Darin werden sowohl Ursachen beschrieben als auch Handlungskonzepte zur Vorbeugung und zum Umgang bei einem Verdacht. „Die Ereignisse in der Heimerziehung damals widersprechen elementar unserem Verständnis vom christlichen Menschenbild“, erklärte Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann. Auch persönlich bleibe es nach vielen Gesprächen mit Betroffenen eine traurige Erfahrung, dass die erlittenen Verletzungen in der Heimerziehung bis hinein in die 70er Jahre so gravierend seien. Die Arbeitshilfe sei hier ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung der Präventionsordnung der Deutschen Bischofskonferenz.