Mit kleinen Anstößen viel bewirken
Schon kleine Anstöße können viel bewirken. Das zeigen die zwölf Projekte, die die Caritas GemeinschaftsStiftung im Bistum Münster im Rahmen der Caritas Jahreskampagne "Familie schaffen wir nur gemeinsam" gefördert hat. Schon jeweils 2.000 Euro für innovative Ideen in Familienzentren können ausreichen, um kleine Netze vor Ort entstehen zu lassen, aus denen wiederum neue Aktionen entstehen. Notwendig ist dies, obwohl weit über 80 Prozent der Kinder entgegen dem landläufigen Eindruck weiterhin in "relativ klassischen Familienkonstellationen" aufwachsen. Denn auch "die benötigen teilweise Unterstützung", erklärte der Stiftungsvorsitzende Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann bei der Übergabe der Förderzertifikate im Familienzentrum Katharinenstraße des Sozialdienstes katholischer Frauen in Münster. Vertreter der in einer zweiten Runde unterstützten Familienzentren aus Ahlen, Horstmar, Ochtrup und Münster stellten dabei ihre Projekte vor.
Besondere Aktivitäten lassen sich mit den 13.000 Euro pro Jahr, die das Land den Familienzentren überweist, "nicht stemmen", erklärte Kessmann. Mit einem kleinen Zuschuss aber geht es, wie Ludger Althoff von der Kita Roncalli-Haus der Caritas Ahlen berichtete. Ziel war es, die Väter in die Tagesstätte zu holen.
Im Familienzentrum St. Stephan in Ochtrup ist beim monatlichen Internationalen Frühstück aufgefallen, dass einige Mütter, vor allem aus dem arabischen Raum, nicht Fahrrad fahren können. Mit dem Geld der Stiftung wird deshalb im Frühjahr ein Fahrradtraining für ausländische Frauen mit dem ADFC in Münster stattfinden, berichtete Gudrun Bienbeck.
Auf das Frühjahr wartet auch die Kita an der Katharinenstraße. Dann soll, so Claudia Kemper, mit Kindern und Eltern das geplante Hochbeet angelegt werden, um eigenes Gemüse anzubauen und nebenbei die Begegnung zwischen den Familien zu fördern gemäß dem Arbeitstitel "Gesunde Ernährung im Spannungsfeld zwischen den Kulturen". Im Familienzentrum Triangel, in dem drei Tageseinrichtungen aus Horstmar und Leer zusammengeschlossen sind, ist die Begegnung laut Beate Surmund schon gelungen mit einem "grenzüberschreitenden" Familienfest. Familien mit Migrationshintergrund nimmt auch das Familienzentrum Christus König in Kleve in den Blick. Mit einem Anteil von 40 Prozent sind sie vertreten. Das Stiftungsgeld wird eingesetzt, um ihnen eine videounterstützte Beratung zu den Entwicklungsschritten ihrer Kinder anzubieten und Förderangebote aufzuzeigen. Dafür werden Dolmetscher benötigt.