Ganz nah bei Flüchtlingen
In Mülheim-Eppinghofen leben rund 12.000 Menschen, etwa 4000 davon kommen aus 100 Nationen, außerdem wohnen hier viele Alleinerziehende, Menschen mit niedrigerem Bildungsstand und geringem Einkommen. Mittendrin liegt das städtische Übergangswohnheim, ein schmuckloses Mehrfamilienhaus auf der Vereinstraße. Hier, wo Familien aus Eritrea, Serbien, Somalia und Pakistan wohnen, ist der neue Arbeitsplatz von Hannah Berntgen. Seit April leitet sie ein neues Projekt der Caritas Mülheim: "VIS(a)-VIS". Der französische Ausdruck steht für Sichtweite und für Nähe. Genau das ist es, was die Caritas erreichen will.
Ausgangslage ist günstig
In den kommenden zwei Jahren will sie Ehrenamtliche gewinnen, die Flüchtlingen und Asylbewerbern helfen sollen, in Mülheim an der Ruhr Fuß zu fassen. Diese "Integrationslotsen" sollen Migranten mit Sportangeboten für Jugendliche, Nähkursen für Frauen sowie in Sprachkursen und bei der Begleitung zu Ämtern beim Einleben unterstützen. Berntgen: "Wir werden die Ehrenamtlichen gut auf ihre Einsätze vorbereiten, u.a. mit regelmäßigen Treffen und Schulungen zu rechtlichen Fragen, zu anderen Kulturen und Rollenbildern."
Die Ausgangslage für die Lotsen scheint günstig. "Im Moment ist die Stimmung gegenüber Flüchtlingen und Fremden positiv. Noch nie habe ich so viel Hilfsbereitschaft von Mülheimern gegenüber Flüchtlingen erlebt, wie zurzeit. Viele spenden Geld oder wollen sich engagieren", berichtet Farida Hamza. Seit 1998 berät sie Flüchtlinge für die Caritas in Mülheim. Hamza und ihr Kollege Nenad Dobrivojevic haben das zweijährige Projekt "VIS(a)-VIS" entwickelt, das vom Innovationsfonds der Caritas im Bistum Essen gefördert wird.
Wer bei VIS(a)-VIS mitmachen möchte kann sich an Projektleiterin Hannah Berntgen wenden. Tel. 01761 200 1268, hannah.berntgen@caritas-muelheim.de oder unter ehrenamt@caritas-muelheim.de (ChG)