Aachener Hände packen an
Weltweit sind derzeit mehr als 25 Millionen Kinder und Jugendliche auf der Flucht. Auch in Aachen steigt die Anzahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge stetig an. Zurzeit leben mehr als 400 jugendliche Flüchtlinge in Aachen und werden vom Jugendamt betreut. Die Jugendlichen kommen aus Kriegs- und Krisengebieten und sind aufgrund ihrer Erfahrungen im Heimatland und der langen Flucht traumatisiert.
Bei Erreichen der Volljährigkeit steht dem jungen Flüchtling kein Vormund mehr zur Seite, und die Betreuung durch das Jugendamt wird zeitnah eingestellt. Der Wegfall von bisherigen Bezugspersonen, der Auszug aus der stationären Jugendhilfe und der Verlust des bisherigen Umfeldes werden von den meisten Jugendlichen als sehr dramatisch empfunden. Sie sind nun wieder auf sich allein gestellt. Bisherige erfolgreiche Entwicklung, wie der Schulbesuch und das Erlernen der deutschen Sprache, drohen zu scheitern. Die Jugendlichen brauchen Hilfe und Unterstützung.
Diese finden sie bei den Patinnen und Paten des Aachener Hände Projektes des SKM-Aachen e.V. Seit Juni 2014 vermittelt das Projekt Patenschaften an unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die kurz vor der Volljährigkeit stehen. Die beiden Projektmitarbeiterinnen Carla Rodrigues und Sarah Ulbrich vermitteln aber nicht nur Patenschaften. "Wir bieten Schulungen, Gruppenberatungen und Veranstaltungen für die Paten und die Jugendlichen an und sind auch nach der Zusammenführung als Ansprechpartnerinnen für die Paten da", sagt Carla Rodrigues. Die persönliche Betreuung und Begleitung durch Profis ist entscheidend für den Erfolg der Patenschaften. "In erster Linie soll eine Patenschaft für alle Beteiligten ein Gewinn sein. Beide Seiten sollen von einander profitieren, und natürlich soll eine Patenschaft vor allem Freude und Spaß bringen", findet auch Sarah Ulbrich.
Bisher hat das Hände-Projekt mehr als 40 Patenschaften vermittelt. Die Bereitschaft der Aachenerinnen und Aachener, Pate zu werden, ist groß. Mehr als 120 Menschen haben sich bereits bei dem Projekt gemeldet.
Info: Bis zum Mai dieses Jahres wird das Projekt aus EU-Mitteln finanziert. Damit das Projekt erfolgreich weitergeführt werden kann, sind Fördermittel und Spenden dringend notwendig.
Spenden für die Aachener Hände kann man hier:
SKM- kath. Verein für soziale Dienste in Aachen e.V.
KTN: DE 61 3706 0193 0000 1501 50, BIC GENODED1PAX
Verwendungszweck: Aachener Hände
Weitere Informationen zum Projekt findet man im Internet
unter www.aachener-haende.de