Flüchtlinge sind fremd in unserem Land
Liebe Leserin, lieber Leser,
überall auf der Welt leiden Menschen unter gewaltsamen Konflikten, Hungersnöten und den Folgen von Naturkatastrophen. So sind immer mehr Menschen gezwungen, sich auf der Suche nach Schutz und Zuflucht auf eine lebensgefährliche Reise zu begeben. Die schrecklichen Bilder können wir oftmals nicht mehr aufnehmen, dabei ist die Bedeutung des Schutzes des Fremden in der Geschichte Gottes mit seinem Volk selbst begründet. Die Israeliten fliehen mit der Hilfe Gottes vor Armut und Unterdrückung durch die Ägypter in die Wüste. Erst nach vielen Jahren der Wanderung findet das Volk ein neues Zuhause. Das Volk Gottes hat selbst Migrationserfahrung.
Flüchtlinge sind fremd in unserem Land. Ihre Lebensumstände in Gemeinschaftsunterkünften und ohne Arbeit machen es ihnen schwer, in unserer Gesellschaft anzukommen. Kirchengemeinden haben hier die Möglichkeit, auf die Flüchtlinge zuzugehen und diese einzuladen.
Ein erster Schritt zum Kennenlernen und um Ängste abzubauen, ist somit getan. Wir lernen ihre Namen und Biografien kennen. So bleiben die Menschen in den Gemeinschaftsunterkünften nicht mehr anonym. Nicht zu vergessen: Flüchtlinge, die zu uns kommen, sind mehr als Objekte unserer Hilfe. Sie bringen verschiedene Ressourcen, Erfahrungen und Qualifikationen mit.
Die katholische Pfarrgemeinde in Finsterwalde hat gemeinsam mit der Caritas-Regionalstelle in Senftenberg am diesjährigen Caritas-Sonntag nach dem Gottesdienst zu einer Themenarbeit eingeladen.
Unter dem Thema „Der Fremde, der sich bei euch aufhält…“ (Lev. 19,34) wurden die Fragen von Flüchtlingen erneut ins Bewusstsein und in die Öffentlichkeit gebracht.
Hier wurde deutlich: Die Aufnahme und Integration von Migranten findet vor Ort in den Kommunen und Gemeinden statt. Wenn es gelingt, kommt es zu einem Miteinander von Einheimischen und Migranten oder aber es bleibt beim Nebeneinander.
Ich wünsche Ihnen dabei gute Erfahrungen und Begegnungen und danke allen, die sich für ein gelingendes Miteinander einsetzen.
Herzlichst,
Ihr Michael Standera
Mail an: standera@caritas-dicvgoerlitz.de