Neu: Senioren-WGs in Freystadt
Bei Wohngemeinschaften (WGs) denken viele an Studenten oder vielleicht sogar noch an die Kommune 1 Ende der Sechzigerjahre. Senioren fallen vielen da weniger ein. Dabei entstehen seit einigen Jahren immer mehr WGs für Senioren, "Pflegeheime der vierten Generation". Heime der ersten Generation waren noch Verwahranstalten. Man sprach von Insassen, und Zwölfbettzimmer waren nicht unüblich. In der zweiten Generation um die Siebzigerjahre orientierten sich die Heime stark am Krankenhaus. Der Bewohner wurde als Patient gesehen und im Drei- und Vierbettzimmer "behandelt". In der dritten Generation seit den Neunzigerjahren leben Heimbewohner in wohnlichen Ein- oder Zweitbettzimmern in großen Wohnbereichen mit etwa 30 bis 40 Personen. Im Caritas-Seniorenheim Freystadt sind nun drei kleine Hausgemeinschaften für jeweils rund zehn Bewohner ins Leben gerufen worden. Im Vordergrund stehen Individualität, Vertrautheit und Geborgenheit, kurz gesagt: eine familiäre Atmosphäre. Ein kleiner Wohnbereich schafft ideale Rahmenbedingungen, um auf einzelne Bedürfnisse einzugehen. Das Heim passt sich noch mehr dem Bewohner an und nicht umgekehrt. Das ist die vierte Generation.
Ein Stück Normalität
Hier können die alten Menschen gemeinsam in den Wohnbereichsküchen kochen. So entsteht für viele ein Stück Normalität. Baulich und strukturell sind die Wohngruppen auch ideal für demenzkranke Bewohner geeignet. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für den Umgang mit diesen Personen und speziell für diese Wohnform geschult. Auch die technische Ausstattung zielt auf die Bedürfnisse demenzkranker Menschen ab. Die Betten können mit der Rufanlage verbunden werden und die Schwester erhält ein Signal, falls ein demenzkranker Bewohner nachts das Bett verlässt. Zudem schaltet sich ein Nachtlicht unter dem Bett ein und beugt somit Stürzen vor. Eine weitere Besonderheit ist die Beleuchtung im Gemeinschaftsraum. Sie bildet das Tageslicht ab. Das heißt, morgens ist im Licht viel Blauanteil und zum Abend hin erhöht sich der Rotanteil. Studien belegen, dass sich diese Lichtsteuerung positiv auf den Biorhythmus auswirkt und zum Wohlbefinden beiträgt. Auch das Wellness-Bad trägt dazu bei. Wenn gewünscht, erzeugen Leuchtdioden (LEDs) Lichteffekte, und integrierte Lautsprecher sorgen für Musik und ein angenehmes Ambiente beim Baden. Die gesamte technische Ausstattung in den Hausgemeinschaften läuft jedoch im Hintergrund ab. Die familiäre Atmosphäre entsteht durch das Miteinander der Bewohner und die professionelle Unterstützung des Personals. Jeder Einzelne mit seinen Bedürfnissen soll optimal in die Hausgemeinschaft integriert werden. Dabei steht es aber jedem frei, wann er sich in sein Zimmer zurückzieht. Hier hat jeder sein Einzelzimmer. Für alle, die gerne nach draußen gehen, bietet sich der große demenzgerechte Garten an. Eine weitere Besonderheit: Wer nicht mehr mobil ist, kann zum Haare schneiden in den hauseigenen, voll ausgestatteten Friseursalon gehen.
Telefonische Auskünfte zu den Senioren-WGs gibt es unter 09179 / 94840.
Mehr Informationen über das Caritas-Seniorenheim St. Josef in Freystadt ...