Konzil bleibt Richtschnur für die Caritas
Was Papst Johannes XXIII. mit einer spontanen Idee anstieß, bleibt nach 50 Jahren weiterhin Basis und Richtschnur der Caritas. Unverändert moderne Begriffe wie die Hilfe zur Selbsthilfe prägte das II. Vatikanische Konzil, das nach vier Sitzungsperioden 1965 endete. Auf einem '"Theologischen Abend" ließ der Vorsitzende des Diözesancaritasverbandes Münster, Domvikar Dr. Klaus Winterkamp, die nicht immer einfachen Entscheidungsprozesse der in Rom über Monate tagenden mehr als 2.000 Bischöfe und Kardinäle lebendig werden und erläuterte die Bedeutung für die Caritas. In verschiedenen Dokumenten oder auch in der Eröffnungsrede Papst Paul VI. zur zweiten Sitzungsperiode, werde die Rolle der "Caritas als Erkennungszeichen der Kirche" betont. "Theologische Begründung und Sprengstoff für die verbandliche Caritas" zugleich sah Winterkamp in den Formulierungen.
Selbst vor heute noch radikal erscheinenden Forderungen schreckten die Kirchenväter nicht zurück, obwohl sie von dem Ansinnen des Papstes, als er seine Idee 1959 verkündete, zunächst nicht begeistert gewesen seien. Nicht nur vom "Überflüssigen sondern sogar von der Substanz" zu geben, verlange die Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute, so Winterkamp: "Das ist eine steile Vorlage für uns". Die Glaubwürdigkeit der Kirche sei abhängig davon, wie sie mit den Armen umgehe.
Harald Westbeld