Für die Zukunft gerüstet
Der Park vor dem Schloss in Mengelsdorf sieht am Vormittag des 5. Mai so gepflegt aus wie stets. Blüten hängen von Sträuchern herab. Der Rasen ist durchweg grün. Auf dem Wasser des Teiches nebenan schwimmen Enten. Ein idyllisches, friedliches Bild. Ganz andere Bilder werden im Foyer des Caritasheimes auf eine Leinwand projiziert: Der Park ist nicht mehr als solcher zu erkennen, Reste des Springbrunnens ragen aus brauner Dreckbrühe. Trockenen Fußes ist kein Durchkommen mehr zum Haupteingang des Schlosses. Auch die Keller sind vollgelaufen, die Waschmaschinen hat die dreckige Brühe geschrottet. Chaos überall. Und all das bei laufendem Betrieb in dem randvoll mit 34 hilfebedürftigen Menschen mit psychischer Beeinträchtigung bewohnten Sozialtherapeutischen Wohnstätte.
"Schlossgeister" begrüßen die Gäste
Im Foyer, vor der Leinwand, treffen immer mehr geladene Gäste ein. Sie werden von den in rote T-Shirts gekleideten "Schlossgeistern" begrüßt und mit Häppchen, Kaffee, Saft und Wasser versorgt. Das kommt aus Flaschen, ist sauber, aber es ist eben auch Wasser. Was das in größeren, nicht kontrollierten Mengen und Massen anrichten kann, darüber unterhalten sich Chefs und Vertreter von Baufirmen mit weiteren Gästen und mit Caritasdirektor Bernhard Mones. Er hat das "erste Wort", als Claudia Görner, die Schlossherrin, nach einer geplanten halben Stunde der Begegnung und Gespräche, in den Saal lädt, wo auf einer zweiten Leinwand vorerst ein Begrüßungsbild zu sehen ist, mit dem Caritas-Logo in der Ecke.
Ein Fest des Dankes an alle Beteiligten
Nach der Begrüßung des Caritasdirektors übernimmt Claudia Görner die Regie und lässt Seite für Seite des Wiederaufbaus auf der Leinwand lebendig werden. So erfahren die Anwesenden, dass im Zuge der Schadensbeseitigung und des Hochwasserschutzes im Caritasheim und Gelände in Mengelsdorf fast dreieinhalb Jahre lang Bauarbeiten durchgeführt wurden. "Möglich war das Projekt unter anderem durch eine Förderung der Sächsischen AufbauBank (SAB) sowie aus Spendenmitteln der Wiederaufbauhilfe. Beim ersten Bauabschnitt war auch die Stadt Reichenbach involviert", sagt die Chefin des Hauses.
Die umfangreichen Bauarbeiten sollten einen würdigen Abschluss finden. Ein Fest wurde vorbereitet, um denen Danke zu sagen, die dafür gesorgt haben, dass alles wieder in Ordnung und nun noch schöner ist, als es vor dem Hochwasser war.
Immer wieder Überschwemmungen
Frau Görner sprach über das Hochwasserschutzprojekt in den Jahren von 2014 bis 2017: "Das Gebäude, das unter Denkmalschutz steht, und das Gelände waren in den letzten Jahren immer wieder von kleineren Überflutungen und im August 2010 und Oktober 2012 stark vom Hochwasser betroffen. Das Mengelsdorfer Wasser durchquert - teilweise unterirdisch - den Park. Nachdem es im Juni 2013 aufgrund starker Regenfälle erneut zu zwei Überschwemmungen und zum Volllaufen des Kellers kam, und auch für die folgenden Jahre Häufung von Starkregenfällen zu erwarten ist, wurde unter dem damaligen Caritasdirektor Matthias Schmidt der Startschuss für Überprüfungs-, Planungs- und Ausführungsarbeiten gegeben", sagte sie. Nun ging es Schritt für Schritt an Planung und Realisierung von Überflutungsschutzmaßnahmen. Neue Rohre wurden verlegt mit deutlich größeren Querschnitten. Entwässerungssysteme, präventive Schutzmaßnahmen zur Kellerentwässerung und Drainageleitung zum Abfangen des Hangdruckwassers wurden installiert und vieles anderes mehr. "Heute schauen wir voll Dankbarkeit auf die große Unterstützung, die wir erfahren durften. Viele Fachleute haben mitgedacht, mitberaten, Ursachen erforscht, Maßnahmen überlegt", sagte Frau Görner und dankte einigen Aktiven mit kleinen Präsenten.
Danach gab es die Möglichkeit zu Führungen über das Gelände und durch das Haus. Dem schloss sich ein Mittagsimbiss an, später Kaffeetrinken - mit selbst gebackenem Kuchen.
Raphael Schmidt, mit freundlicher Genehmigung der Kirchenzeitung TAG DES HERRN. www.tag-des-herrn.de. Alle Rechte vorbehalten. © St. Benno-Verlag, Leipzig.
Caritas-Behindertenhilfe für den Landkreis Görlitz
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