Blausteiner Friseuse schneidet Wohnungslosen regelmäßig und kostenlos die Haare
Dies tut sie bereits seit 2003, sodass - rein rechnerisch - inzwischen über 330 Stunden ehrenamtliches Engagement angefallen sind. Dabei schnitt sie insgesamt 2025 Menschen die Haare.
Vor allem als Zuhörerin gefragt
Die Wohnungslosen sind dankbar, dass sie regelmäßig kommt, und warten schon sehnsüchtig auf sie. "Mit den Jahren baut man eine besondere Beziehung auf", so Maria Hartmann. Gerne hört sie den Erzählungen der Menschen zu, über ihr Leben, über die Zeit vor der Wohnungslosigkeit und über das Abrutschen danach. Besonders freut sich die engagierte Frau, von Erfolgserlebnissen zu hören. Wenn zwei Wohnungslose es schaffen, ihrer Situation zu entkommen und in einem geregelten Leben wieder Fuß zu fassen.
Ursprünglich wollte Maria Hartmann ehrenamtlich kochen. Das Team im DRK-Übernachtungsheim war aber bereits gut besetzt. Daher engagierte sie sich als Friseuse, zunächst jeweils im Wechsel beim Roten Kreuz und bei der Caritas Ulm-Alb-Donau. Als sie dann ihr eigenes Geschäft eröffnete, konzentrierte sie sich nur noch auf die Caritas-Wohnungslosenhilfe in Ulm.
"Ich hatte alles, was zum Leben notwendig war"
Sie wollte Menschen helfen. "Ich hatte ja alles, was zum Leben notwendig war. Und ich sah, dass es Menschen gab, denen es nicht so gut ging. Ich sagte mir, diese Menschen haben auch ein Recht auf ein gutes Aussehen, denn sie sind ja schon genug gestraft durch ihre Lebensumstände", so die 52-Jährige.
Als Dankeschön für ihre wichtige Arbeit, erhält sie ein Lächeln, das sie immer im Herzen berührt. "Ich bin dankbar, dass ich das tun darf und ich wünsche mir, dass noch mehr Menschen den Sprung in ein geregeltes Leben schaffen."