Sie ist der gute Geist
Maria König (78), ehrenamtliche Mitarbeiterin im Caritas-Altenheim St. Franziskus Berching, war für den Preis "Reife Leistung"des bayrischen Sozialministeriums in München nominiert. Maria König befindet sich in bester Gesellschaft. Zu dieser gehört beispielsweise auch Blacky Fuchsberger. Alle Nominierten haben gemeinsam, dass sie über 65 Jahre alt sind, aber auch, dass ihr Alter nur eine Zahl ist und sie keineswegs von großartigen Leistungen abhält.
Gemeinsam mit dem Leiter des Berchinger Altenheimes (Autor dieses Beitrages) und der zweiten Bürgermeisterin Gerlinde Delacroix war Maria König bei der Preisverleihung. Gewonnen hat sie den Preis zwar nicht, aber das spielt nur eine untergeordnete Rolle. Alleine schon die Nominierung ist eine hohe Anerkennung.
Nominierte für den Preise "Reife Leistung". Maria König aus Berching (vorne in der Mitte) gehörte dazu.Gerhard Binder
Was Frau König und die anderen Nominierten - die Älteste ist 103 Jahre alt - auf die Beine gestellt haben, macht jedem Mut, der sich vielleicht vor dem Alter fürchtet. Da ist zum Beispiel der 82-jährige Dr. phil. Hajo Drott: Er promovierte nach seiner Pensionierung in Kunstgeschichte, Geschichte der Naturwissenschaften und Philosophie. Und zwar mit Magna cum laude. Momentan entwirft er am Computer selbst erzeugte elektronische Lichtobjekte. Außerdem veröffentlicht er verschiedene Artikel. Oder die 65-jährige Maria Jerke: Sie machte mit 62 Jahren eine Ausbildung zur Fachkosmetikerin und Visagistin und eröffnete einen Kosmetiksalon, den sie mit Erfolg führt. Peter Daubitz spielt gerne Geige und gründete mit 65 Jahren die Musikgruppe "Die Ohrwürmer". In dieser Gruppe ist er der Youngster, denn seine Freunde sind 93 Jahre und 85 Jahre alt. Einmal pro Woche wird geprobt für ihre 30 Auftritte pro Jahr in Altenheimen. Mit fast 250 Jahren zusammen handelt es sich um die älteste Boy-Group Oberfrankens.
Seit 25 Jahren im Altenheim engagiert
So vielfältig wie die Menschen, so vielfältig auch die Leistungen. Es ist zugegangen wie bei der Oskar-Preisverleihung. Die Nominierten erschienen auf einer Leinwand und verschwanden, sodass nur die Gewinner übrig blieben. Maria König gehörte zu den Nominierten. Sie kümmert sich seit über 25 Jahren um Bewohner in unserem Altenheim, obwohl sie selbst gesundheitliche Probleme aufgrund eines Unfalls hat und seither eine Unterschenkelprothese trägt. Frau König kommt fast täglich, verteilt Essen und gibt es auch manchen alten Menschen ein. Gehfähige, aber verwirrte Bewohnerinnen und Bewohner begleitet sie zu Bett. Sie ist Ansprechpartnerin für die alten Menschen wie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eben der gute Geist auf der Station.
Es ist ermutigend zu sehen, zu welchen Leistungen alte Menschen in der Lage sind. Bei Maria König kommt hinzu, dass sie ihre Kräfte immer in den Dienst einer guten Sache stellt, ob in zahlreichen Vereinen in Berching oder im Altenheim.
