„Pflege und Du“
In Medien und Politik ist seit Jahren viel vom demographischen Wandel zu lesen und zu hören. Die Auswirkungen für die Pflegebranche sind enorm und müssen angegangen werden. Geht es der Automobilindustrie schlecht, so werden seitens der Politik in kürzester Zeit Projekte und Programme gestartet, um eine mögliche Schieflage auszubalancieren. Diesen Aktionismus würden sich viele Verantwortliche der Pflegebranche auch für ihren Bereich wünschen. Der inzwischen spürbare Pflegekräftemangel ist ein Problem, das alle angeht – früher oder später. Ein Projekt, durch das Menschen über das attraktive und erstrebenswerte Berufsfeld Pflege informiert werden, haben Wohlfahrtsverbände und Altenpflegeschulen des Landkreises Neumarkt zusammen gestartet. „Pflege und Du“ nennt sich der Zusammenschluss, der auf verschiedene Weisen für den Beruf Altenpflege wirbt. Mitgemacht haben Caritas, Diakonie, Bayerisches Rotes Kreuz, die Beruflichen Schulen Haus. St. Marien und die Berufsfachschule für Altenpflege und Altenhilfe.
Es wurde ein gemeinsamer Informationsfilm gedreht, in dem Mitarbeitende in der Pflege über ihren Beruf berichten. Sehr authentisch stellen diese ihre Tätigkeit und den Grund für ihre Berufswahl dar. Zudem legten die Initiatoren eine Broschüre auf, in der die Voraussetzungen und Vorteile für den Pflegeberuf benannt und dargestellt werden. Dabei zeigen sie auch Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Verdienst und Sozialleistungen auf. Es wird in Werbespots im Kino geworben, in den sozialen Medien, zum Beispiel Facebook, und direkt an Schulen. Ziel des Projektes ist nicht Werbung für die einzelnen Einrichtungen, sondern für die Pflege selbst.
Zusammen auf der Jobmeile
Dies brachten die Einrichtungen auch beim gemeinsamen Auftreten auf der Jobmeile in Neumarkt zum Ausdruck. Bei dieser warben und informierten die verschiedensten Arbeitgeber einen Tag lang in der Oberen und Unteren Marktstraße für ihren Beruf. Bisher waren grundsätzlich in der Vergangenheit die einzelnen Seniorenheime und Sozialstationen der Wohlfahrtsverbände sowie die beiden Altenpflegeschulen alleine aufgetreten. Nicht so in diesem Jahr: Alle gemeinsam bewarben an einem Stand den Pflegeberuf, diskutierten mit Interessierten, informierten sie und räumten eventuell Vorurteile aus. Der Erfolg gab dem Projekt Recht: Es gingen einige Bewerbungen aufgrund der Initiative Jobmeile in den Einrichtungen ein.
Im Hinblick auf den demographischen Wandel ist der Zusammenschluss „Pflege und Du“ sicherlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Doch bekanntermaßen höhlt steter Tropfen denselbigen. Es braucht viel mehr dieser Aktionen, um dem Pflegebedarf gerecht zu werden. Hier sind auch Politik und somit Bund, Land und Kommunen stark gefordert. Der Pflegeberuf muss für Interessierte noch attraktiver werden, um auch in Zukunft ausreichend Pflegepersonal sicherzustellen.
Mehr Informationen über „Pflege und Du“, beispielsweise den Informationsfilm oder die Broschüre, gibt es im Internet unter www.pflege-und-du.de