Flucht nach vorn
Es waren historische Sätze, die Bundeskanzlerin Angela Merkel am 31. August 2015 sprach: "Deutschland ist ein starkes Land. Das Motiv, mit dem wir an diese Dinge herangehen, muss sein: Wir haben so vieles geschafft – wir schaffen das."
Allein 2015 sind mehr als eine Million Flüchtlinge nach Deutschland gekommen, viele von ihnen aus Syrien, Irak und Afghanistan. Sie suchten Schutz vor Krieg, Terror und Verfolgung und nahmen dafür häufig lebensgefährliche Wege in Kauf. In seeuntauglichen Booten überquerten sie das Mittelmeer und hausten unter unmenschlichen Bedingungen in Lagern entlang ihrer Route.
Es geht um Menschen in Not
All das zeigt der bewegende Dokumentarfilm "Flucht nach vorn". Er ist ein gemeinsames Projekt mehrerer deutscher Diözesan-Caritasverbände, des Hilfswerks des Deutschen Caritasverbandes, Caritas international, und der Kölner Produktionsfirma Kigali Films. Der knapp dreißigminütige Film begleitet Flüchtlinge auf ihrer ungewissen Reise nach Europa. Er macht deutlich, mit welchen Erwartungen und Hoffnungen die Menschen kommen. Und er zeigt Helferinnen und Helfer der Caritas, die die Flüchtlinge auf ihrem Weg in die neue oder vorübergehende Heimat unterstützen und begleiten. Gedreht wurde unter anderem in Flüchtlingscamps im Libanon, auf einem Rettungsschiff im Mittelmeer, in deutschen Aufnahmezentren und Flüchtlingsunterkünften sowie in kleineren Initiativen.
Nicht von Krise reden: helfen
Deutlich wird: Wer mit Flüchtlingen zu tun hat, wer ihnen Deutschunterricht gibt, ihnen bei der Wohnungssuche hilft, der spricht nur selten von einer Krise. Der erlebt Menschen, die zu uns kommen, weil sie Schutz suchen und bei uns leben wollen. Nicht alles läuft reibungslos, und doch erleben Einheimische ihre neuen Nachbarn meist als bereichernd, interessant und aufgeschlossen. Dem "Wir schaffen das" der Kanzlerin lassen viele, die sich haupt- und ehrenamtlich in Caritas-Initiativen und -Projekten für Zuwanderer engagieren, ein "Wir machen das" folgen.
Mit dem Film wollen wir buchstäblich die Flucht nach vorn antreten und den Flüchtlingen und Engagierten ein Gesicht geben. Niemand verlässt seine Heimat einfach so, nur weil er sich bei uns ein besseres Leben erhofft. Im Gegenteil: Vielen Menschen bleibt keine andere Wahl als die gefährliche und strapaziöse Flucht. Sie gingen – wenn sie könnten – lieber heute als morgen zurück in ihre Heimat.
Jetzt sind wir alle gefragt, mit unseren Ideen und Projekten und unserer Mitmenschlichkeit, um die Zukunft mitzugestalten. Wir werden um ein neues Miteinander ringen, uns dabei irren und verlaufen, aber jeder Fortschritt muss Fehltritte und Rückschläge aushalten.
Zeig Sozialcourage
Markus Harmann ist Pressesprecher des Kölner Diözesan-Caritasverbandes und mitverantwortlich für das Filmprojekt.
Viele weitere aufschlussreiche Informationen zum Film finden Sie unter www.flucht-nach-vorn.com
Die DVD zum Film "Flucht nach vorn" ist zu bestellen über: www.carikauf.de