Geprüfte Qualität in der Pflege

Kempen-Viersen. "Qualität ist ein zentraler Aspekt unserer Arbeit mit und für alte Menschen", sagt Peter Babinetz, Geschäftsführer des Caritasverbandes für die Region Kempen-Viersen. Deshalb hat der Verband jetzt seine drei Senioreneinrichtungen nach der internationalen Qualitätsnorm DIN EN ISO 9001:2008 zertifizieren lassen.

Qualität ist das Gegenteil von Zufall.Caritas

Die Zertifizierung weist nach, dass das schon vor Jahren eingeführte Qualitätsmanagement-System in den Altenheimen Irmgardisstift Süchteln und St. Michael (Schwalmtal-Waldniel) sowie im Viersener Paulus-Stift funktioniert. Wie wird die Pflege der alten Menschen organisiert? Wie führen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestimmte Tätigkeiten aus, etwa bei der Körperpflege? Wie werden neue Beschäftigte eingearbeitet? Das sind nur einige der Fragen, die das Qualitätsmanagement des Caritasverbandes beantwortet. Die Mitarbeiter nahmen sämtliche Ablaufprozesse kritisch unter die Lupe und verbesserten sie, wenn nötig. Alle Pflegestandards sind nun in einem Handbuch festgehalten.

Rund 270 alte Frauen und Männer leben in den drei Senioreneinrichtungen des regionalen Caritasverbandes. Etwa genauso viele hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um die Bewohner - von der Pflege-Fachkraft über Sozialarbeiter bis zum Küchen-Team.

"Qualität ist das Gegenteil von Zufall und Beliebigkeit", erläutert Peter Babinetz. Dazu verpflichte den Caritasverband auch sein vor einigen Jahren verabschiedetes Leitbild. Durch das konsequente Qualitätsmanagement seien die Arbeitsstrukturen besser, die Abläufe reibungsloser und die Ziele klarer geworden, so Babinetz: "Heute weiß jeder, was wer wie zu tun hat."

Bereits 2004 ließ der Caritasverband seine sechs Pflegestationen in der Region - damals als erste im gesamten Bistum Aachen - und danach die beiden Tagespflegen von der Gesellschaft pro Cum Cert zertifizieren. Inzwischen ist fast der gesamte Bereich Alter und Pflege nach der Norm geprüft worden. Ausruhen können sich die Einrichtungen darauf jedoch nicht: Regelmäßig müssen sie ihre Arbeitsqualität in speziellen Audits neu unter Beweis stellen. Heike Scherenberg-Leßwing, die als Bereichsleiterin für die stationären Einrichtungen zuständig ist: "Qualitätsmanagement in der Pflege macht nur Sinn, wenn es gelebt wird - und dazu gehört auch, dass wir es ständig weiterentwickeln und verbessern."

Georg Maria Balsen