Wohnungslose machen sich für die Umwelt stark
Auslöser sei ein Bericht im Badischen Tagblatt unter dem Titel "Gartenamt räumt ständig auf" gewesen, berichtet Frisch. Darin ist von den Bemühungen des Gartenamts die Rede, die Stadt sauber zu halten. Beim Lesen kam Frisch ins Nachdenken. "Die Idee zu sagen: ‚Wohnungslose machen etwas‘ fand ich gut", erinnert er sich. Beim Gartenamt stieß der Caritas-Fachbereichsleiter auf offene Ohren. Für die Helfer wurden Greifzangen organisiert, zudem werden die gefüllten Mülltüten nach jeder Sammelaktion abgeholt.
Wohnungslose schauen beim Aufräumen genau hin
Dabei ersetzen die Wohnungslosen aber keine Verwaltungstätigkeit, sondern ergänzen diese. In manchen Bereichen seien die Mitarbeiter des Gartenamtes aufgrund starker Verschmutzung sogar zweimal pro Woche vor Ort. Trotzdem findet die Truppe der Wohnungslosenhilfe noch mehr als genug. Warum, das wird unterwegs schnell klar: Die Helfer schauen ganz genau hin, klauben achtlos weggeschnippte Zigarettenkippen ebenso vom Boden auf wie einzelne Glasscherben, Kronkorken oder Papierchen.
Meist finden sich für die freiwillige Aufgabe zwei bis fünf Teilnehmer, berichtet Arbeitsanleiter Olaf Rendler. "Es macht Spaß", erzählt Jessica Benesch. Ihre Freundin Sabrina Fechner stimmt ihr zu. Die beiden sind regelmäßig dabei - genau wie Udo Greubel und Dietmar Wettig. "Man ist an der frischen Luft", zählt Greubel einen weiteren Vorteil auf. Und ganz nebenbei, ergänzt Arbeitsanleiter Rendler, bleibt Zeit für ungestörte Gespräche, die im Alltag der Einrichtung sonst schwieriger möglich sind.