Engagement geht weiter
280.000 Euro hat das Bistum Münster in 2016 an 112 örtliche Initiativen ausgezahlt. Marion Hafenrichter, die die ehrenamtliche Arbeit für Flüchtlinge beim Diözesancaritasverband Münster koordiniert, geht auch nach wie vor von rund 7.000 Freiwilligen aus. „Spürbar werden allerdings die Belastungen“, erfährt Hafenrichter. Für 2017 hat das Bistum nochmals 380.000 bereit gestellt. Da wünscht sich die Caritas-Mitarbeiterin mehr Anträge für Fortbildungen und Supervision, um hier Entlastung zu schaffen.
Die Begleitung der Flüchtlinge erfolge häufig hochemotional, denn „natürlich bewegen deren Geschichten die Ehrenamtlichen“, so Hafenrichter. Zunehmend belastend seien zudem die Erfahrungen mit den Behörden, die sich teilweise alles andere als unterstützend verhielten und deren Handeln immer wieder unverständlich sei. Hier sei es wichtig zu lernen, Abstand zu gewinnen und die eigenen Grenzen zu beachten. Da könnten Austauschrunden hilfreich sein. Der Einsatz von Experten, die sie moderieren könnten, werde auch finanziell unterstützt, wirbt Hafenrichter.
Ansonsten sind die Anträge bunt wie das Leben. Es reicht von Büchern für den Deutschunterricht über Material für Fahrradwerkstätten und gemeinsame Ausflüge bis zu Kunstprojekten. Die Bewilligung erfolgt unbürokratisch und schnell. „Innerhalb einer Woche kann das Geld auf dem Konto sein“, freut sich Hafenrichter über die gute Zusammenarbeit mit dem Generalvikariat.
Im vergangenen Jahr konnte zudem eine gute Struktur aufgebaut werden, um die Ehrenamtlichen zu unterstützen. 50 Mitarbeiter in den örtlichen Caritasverbänden begleiten sie als Koordinatoren. Sie suchen zunehmend auch Ehrenamtliche für neue Aufgaben. Hilfe bei der Suche nach Wohnungen und Arbeitsstellen ist immer mehr gefragt, damit Integration gelingt. Wer Interesse hat, sich hier zu engagieren, sollte vor Ort nachfragen. Die Adressen können unter www.caritas-muenster.de/diecaritas/caritasvorort/ aufgerufen werden.