Hand in Hand
Den Moment, als die ersten Flüchtlinge an der ehemaligen Jugendherberge in Herongen aus dem Bus stiegen, werden viele ehrenamtliche Helfer so schnell nicht vergessen. Auch Caritas-Mitarbeiterin Adele Hoff nicht: „Wir haben den Menschen ihre Erschöpfung angesehen, aber auch ihre Erleichterung, endlich angekommen zu sein.“ Einen Abend zuvor hatte Adele Hoff gemeinsam mit ihrer Kollegin Bettina Urbanski ein Dutzend Ehrenamtliche bei einem spontan einberufenen Infoabend auf die Situation vorbereitet.
Die ehemalige Jugendherberge, die zuvor längere Zeit leer gestanden hatte, wurde zu einem Ort der Zuflucht und der Hoffnung für 71 Flüchtlinge. Innerhalb weniger Tage ließ die Stadt Straelen das Gebäude instand setzen und zusätzliche Zelte für die Registrierung und medizinische Erstversorgung aufbauen, die Caritas richtete eine Küche und eine Kleiderkammer ein.
Selbst in den Tagen nach der Ankunft der Flüchtlinge übertraf die Beteiligung der Heronger Bürger alle Erwartungen. Einige zeigten den Flüchtlingen den Fußweg von der Unterkunft bis nach Herongen, eine pensionierte Lehrerin gab im Gemeinschaftszelt vor der Unterkunft Deutschunterricht und die A-Jugend des SV Herongen trug ein Fußballmatch mit den Flüchtlinge ausz. „Ich bin wirklich stolz darauf, wie sich die Bürgerinnen und Bürger hier engagieren, um den Flüchtlingen zu zeigen, dass sie hier willkommen sind“, sagt Adele Hoff.
Aber auch auf hauptamtlicher Seite läuft die Flüchtlingshilfe Hand in Hand. Die Klosterküche Kevelaer der Caritas liefert das Essen, das FairKaufHaus organisiert über seine Spendenannahme in Geldern die Kleiderversorgung der Flüchtlinge, die Mitarbeiter aus der ambulanten Pflege stellen den Sanitätsdienst in der Unterkunft sicher, der Migrationsfachdienst brachte Arabisch-Dolmetscher nach Herongen, andere Mitarbeiter erklärten sich freiwillig bereit, in den ersten Tagen die Abend- und Nachtschichten in Herongen zu übernehmen und Ansprechpartner für die Flüchtlinge zu sein.