Wenn Welle auf Welle trifft …
Tagtäglich gehen bei der Ruhrcaritas Hilfsangebote für Flüchtlinge in großer Zahl ein. "An vielen Stellen kommen wir nicht hinterher. Diese Hilfsbereitschaft muss professionell organisiert und koordiniert werden. Dafür brauchen wir schnell bezahlte Kräfte in jeder Stadt", fordert die Ruhrcaritas in Essen.
Beispiel Bochum: Neben einer Ansprechpartnerin bei der Stadt für das Ehrenamt gibt es bei der katholischen Stadtkirche mit Pastor Köster einen kirchlichen Flüchtlingsbeauftragten. Gemeinsam mit der Caritas und dem Katholikenrat wird das ehrenamtliche Engagement der kirchlichen Gemeinden vernetzt. Bei der Caritas gibt es zudem Fachkräfte zur Beratung und Unterstützung.
Generell bietet die Caritas viele Möglichkeiten, sich einzubringen (siehe Textende). Bistum, Pfarreien und Caritas koordinieren in Runden Tischen Hilfe und haben bereits mit einer Schulungsreihe für Ehrenamtliche begonnen. "Der Andrang ist riesig. Wir kommen mit den Schulungen kaum nach", erklärt Caritasdirektor Andreas Meiwes.
Bischofsfonds
Sprachkurse, Sportangebote und ein Zirkusprojekt: Mit dem Geld aus dem von Bischof Overbeck aufgelegten Flüchtlingsfonds konnten bislang 35 Projekte mit rund 160.000 Euro finanziert werden. Die Projekte laufen in Kirchengemeinden, kirchlichen Initiativen und der Caritas. Hauptaugenmerk ist die Unterstützung ehrenamtlicher Arbeit. Weitere Anträge sind möglich.
"Wir sind mitten in einem sehr langen Sprint und haben dann noch einen Marathon vor uns. Wir werden unsere ganze Kraft und Kondition brauchen für die Integration der Menschen", so Meiwes. Dafür seien vor allem Wohnungen, mehr Sprachkurse, die unbürokratische Anerkennung von ausländischen Abschlüssen und gesetzliche Regelungen für einfachere Arbeitsmöglichkeit nötig. Die Caritas sei nicht erst vor kurzem in die Flüchtlingshilfe eingestiegen. "Das machen wir seit Jahrzehnten", so Meiwes. Diese Erfahrung bringe man derzeit in den Kommunen ein. Und: "Die Caritas hat immer geholfen, und wir werden auch dann noch da sein, wenn die Welle vorüber ist, wenn keiner mehr über Flüchtlinge redet", kündigt Meiwes an.
Übersicht über Hilfsmöglichkeiten
Kleiderkammern, Deutschkurse, Mittagstische, Vermittlung von Wohnungen, Beratung in Notunterkünften, Erstaufnahme-Einrichtungen und Übergangswohnheime, Rückkehrer-Beratung, Traumata-Therapie, Patenschaften für unbegleitet minderjährige Flüchtlinge, Ausbildung von Integrationslotsen: "Die Caritas engagiert sich professionell und mit einer Vielzahl von Angeboten im gesamten Bistumsgebiet", bilanziert der Caritasdirektor.
Unter www.cartias-essen.de/fluechtlinge gibt es einen Überblick, wo und wie die Caritas hilft und wie sich Ehrenamtliche engagieren können.