„Jeder Mensch braucht einen Pass“
Für Menschen, die älter als 27 Jahre sind und einen Migrationshintergrund haben, hält die Clearingstelle des Fachdienstes für Integration und Migration des Regionalen Caritasverbandes Aachen vielfältige Angebote bereit. Diese reichen unter anderem von der Hilfe bei der Erstellung von Anträgen, Unterstützung bei der Wohnungssuche sowie Beratung zu Fragen der Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis. Für fast all diese behördlichen und offiziellen Anliegen benötigen die Menschen einen gültigen Pass. "Was im Heimatland selbstverständlich und leicht zu regeln ist, wird für Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland eine oft ungeahnte und teure Hürde", weiß Meike Wilczek, Mitarbeiterin der Clearingstelle. Ohne einen gültigen Pass kann es zu aufenthaltsrechtlichen Problemen kommen, welche sich auch bei der Aufnahme einer Arbeitsstelle bemerkbar machen können. Eine Abwärtsspirale mit weiteren vielfältigen Problemen beginnt.
Mit diesem Foto wirbt die Caritas um Spenden, um jungen Flüchtlingen eine Zukunftsperspektive geben zu können.Steve Debenport, iStockphoto
Beispiel: eine alleinerziehende Mutter von drei Kindern aus Serbien. Für sich und ihre Familie bezieht sie Arbeitslosengeld II. Die beiden fünf und zehn Jahre alten Kinder besitzen jedoch keinen Pass, weshalb das Jobcenter eine Kürzung androht, wenn nicht fristgerecht die Pässe vorliegen. Eine Beantragung ist jedoch nur bei der Landesbotschaft möglich, was im Falle von Serbien das persönliche Erscheinen aller Antragsteller in Düsseldorf erforderlich macht. Zu den ohnehin hohen Gebühren in Höhe von ca. 200 Euro pro Pass kommen dann noch die Fahrtkosten hinzu.
Pro Monat wenden sich im Schnitt fünf Menschen mit ähnlichen Problemen rund um den Pass an die Clearingstelle. "Häufig handelt es sich dabei um Familien, sodass nicht nur ein Pass, sondern gleich mehrere benötigt werden, was die Betroffenen sich einfach nicht leisten können", erklärt Meike Wilczek. Sie hilft in diesen Fällen mit der Entwicklung eines individuellen Sparplans sowie der Beantragung von Zuschüssen aus dem Caritas-Spendenprojekt "Hauptmann von Köpenick". Meike Wilczek erläutert dazu das Vorgehen: "Die Antragsteller steuern selbst etwas zu den Ausgaben - z.B. die Fahrtkosten - bei. Für die Passgebühren erhalten sie Zuschüsse oder Darlehen aus unserem Spendenfonds, die in realistischen Raten zurückbezahlt werden."
Für diese Investition in die Zukunftsperspektive der betroffenen Menschen bittet die Caritas um Spenden.
Spenden: Caritas Aachen
Sparkasse Aachen
IBAN: DE60 3905 0000 0000 0070 70
BIC: AACSDE33
www.glueck-spende.de
