"Wer, wenn nicht wir?"
Die Interkulturelle Woche (IKW) ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Die IKW wird von Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden, Kommunen, Integrationsbeauftragten und -beiräten und Migrantenorganisationen unterstützt und mitgetragen. An der Interkulturellen Woche beteiligen sich zahlreiche Gemeinden, Vereine, Vertreter von Kommunen und Einzelpersonen in mehr als 500 Städten, Landkreisen und Gemeinden mit rund 4.500 Veranstaltungen.
Zu Beginn der IKW in Finsterwalde wurde die Wanderausstellung "Wer, wenn nicht wir" in der Aula der Oskar-Kjellberg-Oberschule eröffnet. Bis zum 1. Oktober waren die Zeichnungen zu sehen, zu der Besucher herzlich eingeladen waren. Am 2. Oktober fand die Abschlussveranstaltung mit Auszeichnungen für die gelungensten Arbeiten der beteiligten Schüler aus Finsterwalde statt.
Axel Bremermann von der Regionalen Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie (RAA) Brandenburg hatte mit den Diakonie-Migrationsfachdiensten und Schülern der Grundschulen Nehesdorf und Stadtmitte sowie der Oberschule Oskar-Kjellberg die Ausstellung in Workshops vorbereitet. Insgesamt 34 Zeichnungen der Mädchen und Jungen waren vorausgewählt worden und sind in die bundesweite Schau eingefügt worden. Die Bilder gehören zu 150 Bildern von Kindern aus der gesamten Bundesrepublik in der Wanderausstellung.
Für ein friedliches Miteinander
Die Ausstellung wurde durch Hadi Jamalipor aus dem Iran, der seit drei Monaten in Senftenberg lebt, musikalisch eröffnet. Nach Begrüßungsworten übernahmen die Kinder selbst das Zepter. Ricarca Schuchardt las den Aufruf gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vor und andere stellten Fragen ans Publikum. So freuten sich Bürgermeister Jörg Gampe wie auch die Schulleiterin Sylke Magister von der Grundschule Nehesdorf über die tollen Zeichnungen. "Die gemalten Botschaften der Kinder für ein friedliches Miteinander sind eindeutig", nahm Annett Noack als Integrationsbeauftragte des Landkreises Spree-Neiße mit nach Forst, wo sie im kommenden Jahr eine ähnliche Aktion starten möchte. Oksana Fiks, die in einem interkulturellen Begegnungsprojekt arbeitet, erinnerte an Beleidigungen ihrer Kinder, als sie vor Jahren nach Deutschland gekommen waren.
Die besten Arbeiten der Schüler wurden prämiert
Lisa Jackowiak von der Grundschule Stadt-Mitte fand die Projekttage toll und konnte sich gar nicht genug sattsehen an den verschiedenen Motiven auf den Bildern. Sich selbst und ausländische Freunde haben die Mädchen und Jungen gemalt, friedlich spielende Kinder verschiedener Nationen, aber auch Furcht vor Gewalt und das von Stacheldraht gefangene Herz. Ein Publikumswettbewerb sollte die besten Arbeiten ermitteln. Von den circa 500 Besuchern der Ausstellung haben über 300 ihre Stimme für die 36 gemalten Bilder der Grundschulen Finsterwalde-Nehesdorf und Stadtmitte sowie der Oberschule "Oskar Kjellberg" abgegeben. Den ersten Platz belegte ein Werk einer Schülerin der Oberschule. Platz 2 und 3 teilten sich mehrere Schüler der Grundschule Finsterwalde-Nehesdorf.
Am 30. September fand in der Aula der Oberschule "Oskar Kjellberg" auch der Kreispräventionstag des Landkreises Elbe-Elster statt. Die Teilnehmer dieses Tages hatten ebenfalls Gelegenheit, die über 150 Bilder zu besichtigen.
Jean Schwarz-Handte und Andreas Jahn von den Migrationsdiensten der Diakonie und Marcus Fietz vom Diakonischen Werk Elbe-Elster hatten die Ausstellung vorbereitet und freuten sich über das rege Interesse an den Bildern.