Mitwirken an vielen Projekten
Für was engagieren Sie sich? Was sind dort Ihre Aufgaben?
Begonnen habe ich mit dem Patenschaftsmodell in Offenbach. Später kamen noch die ehrenamtlichen Aktivitäten im Heine-Club und bei youngcaritas hinzu. Während ich im Patenschaftsmodell Offenbach einem türkischstämmigen Mädchen dabei geholfen habe, den Hauptschulabschluss zu schaffen, geht es im Heine-Club Offenbach darum, Literaturveranstaltungen wie Lesungen zu organisieren. Bei youngcaritas machen wir dagegen spontane Projekte, die wir selbst entwickeln. Etwa die Geschenkaktion für Obdachlose letztes Jahr vor Weihnachten. Da haben wir Wohnungslose gefragt, was sie sich zu Weihnachten wünschen, und das mit Hilfe von Spendengeldern besorgt. Im Moment machen wir Workshops mit Jugendlichen zum Thema Upcycling - also wie man aus alten Dingen Neues macht - und ein Kinderkino, das Grundschulkindern Medienkompetenz vermitteln soll.
Wie kamen Sie dazu, sich so einzusetzen?
Ich habe mich mit Beginn des Studiums vermehrt engagiert und eine Lesepatenschaft im Kindergarten übernommen. Mich interessieren soziale Projekte, die etwas mit Bildung zu tun haben und zum Mitmachen einladen. Ich bin nicht aus einer Akademikerfamilie und wollte zeigen, dass man auch aus wenig etwas machen kann, dass man Perspektive bieten muss. Ich will beruflich auch mal Bildungsarbeit machen.
Was muss man können, um diese Aufgaben zu übernehmen?
Erst mal braucht es Offenheit. Ich packe gerade für ein Workcamp mit drogenabhängigen Jugendlichen in Polen. Da darf man nicht zu starr planen, muss sich auf die Situation einlassen, kreativ sein und organisieren können.
Was macht Ihnen an Ihrem Engagement Spaß? Welche Bedingungen müssen dazu erfüllt sein?
Es sollten Respekt, Toleranz und eine gute Atmosphäre herrschen. Auch ist mir wichtig, dass die Organisation Ziele verfolgt.
Gibt es etwas, das Sie frustriert?
Manchmal unterscheiden sich die Reaktionen der Beteiligten von den eigenen Erwartungen. Dann ist man erst mal enttäuscht.
Was bringt Ihnen Ihr Tun persönlich?
Ich habe mich durchs Engagement stark weiterentwickelt. Es ist ein schönes Gefühl, Menschen zu helfen. Gut, wenn die Arbeit was bringt. Ich habe heute noch Kontakt zu den eritreischen Jugendlichen, mit denen ich einen Sprachkurs gemacht habe.
Kommt es bei anderen gut an, dass Sie sich engagieren? Bei Freunden oder Familie?
Viele sind erst mal überrascht, wie viel Zeit ich in Ehrenämter investiere, bewundern aber mein Engagement. In dem Dorf, aus dem ich komme, ist das nicht so möglich. Aber in der Stadt gibt es viele interessante Projekte, an denen ich mitwirken kann und will.