Frühe Hilfen wirken langfristig gegen Armut
Wenn die Benachteiligung von Kindern und Armut langfristig bekämpft werden sollen, dann muss Hilfe früh ansetzen. Wie es gehen kann, hat das Projekt "Frühe Hilfen" der Caritas an sechs Standorten in der Diözese Münster und bundesweit in 90 Städten über drei Jahre erprobt. Der Erfolg zeigt sich nicht zuletzt darin, dass mehrere von ihnen gute Aussichten auf Fortsetzung haben. "Frühe Hilfen" als neues Arbeitsfeld sind etabliert und im Bundeskinderschutzgesetz als Pflichtaufgabe genannt, konnte Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann beim Projektabschluss in Münster feststellen. Die Bundesregierung habe den Kommunen einen Teil der erforderlichen Mittel zur Verfügung gestellt. Die Caritas beantrage für den weiteren Auf- und Ausbau zudem Zuschüsse beim Bistum. Ziel müsse es sein, "die Arbeit an den Projektstandorten zu verstetigen und zu einem flächendeckenden Netz der Frühen Hilfen weiterzuentwickeln," erklärte Kessmann.
An vier der sechs Standorte in der Diözese Münster in Ahlen, Bocholt, Ibbenbüren und Münster sind unter
den Titeln "Patenzeit", "Elfen" oder "FiZ" Gruppen von Familienpaten aufgebaut worden. Ehrenamtliche hätten sich dafür relativ einfach gefunden. Aber es brauche immer den Einsatz von hauptamtlichen Mitarbeitern, um sie vorzubereiten, den Kontakt zu den Familien zu knüpfen und vor allem sie stetig zu begleiten, betonte Projektkoordinatorin Andrea Kapusta. Nicht zuletzt brauche es eine Kultur der Wertschätzung für diese sicherlich sehr bereichernde, aber nicht immer einfache Aufgabe.
Mit Eltern-Kind-Gruppen hat es dagegen der Sozialdienst katholischer Frauen am Niederrhein probiert und auch damit gute Erfahrungen gesammelt. "Kinderleicht und bärenstark" in Kooperation zwischen dem St. Josef Krankenhaus und der Caritas in Moers setzt vor allem auch auf eine Beratung und Angebote vor und nach der Entbindung, vermittelt jedoch ebenso bei Bedarf Paten.