Von der Mehrgenerationenschaukel bis zum Laufparcours
Den Erlebnisgarten Zeitlos haben im Seniorenheim Caritas Pirckheimer in Nürnberg-Altenfurt rund 200 Bewohner und Angehörige, haupt- und ehrenamtliche Caritasmitarbeiter sowie interessierte Bürger eingeweiht. "Lebensqualität darf nicht nur ein Begriff für junge Menschen sein, sondern auch für solche im Alter, erst recht für pflegebedürftige", erklärte Caritasdirektor Franz Mattes. Vor allem demenzkranken Menschen bietet der rund 7.500 Quadratmeter große Garten Chancen zur Bewegung. Pfarrer Burkhard Lenz brachte das Ziel des Bewegungsparkes in Zusammenhang mit den biblischen Worten des Propheten Jesaja "Macht die erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Knie wieder fest!" Dies bedeute nicht, dass die alten Menschen auf einmal wieder springen könnten. Die verschiedenen Geräte sollten vielmehr dazu dienen, dass sie "wieder Kraft finden, sich motivieren können, was ihrem ganzen Wohlbefinden dient". Ziel sei, dass sie so "ihren Lebensabend hier genießen". Der Nürnberger CSU-Landtagsabgeordnete Hermann Imhoff, der die Einrichtung zum wiederholten Mal besuchte, erklärte, er finde in ihr ein positives Menschenbild und eine Vision von Kirche vor, "in dem es nicht oben und unten gibt". Er dankte insbesondere Einrichtungsleiterin Ilona Hauenstein für ihr Engagement dafür.
Ein Teil vom "Lebenshaus"
Diese gab den Dank an andere weiter, indem sie erläuterte, wie das Projekt "Erlebnisgarten" als ein Teil der Philosophie "Lebenshaus" des Caritas-Seniorenheimes vor rund drei Jahren durch eine Projektgruppe von Gerontopsychiatrischen Fachkräften gestartet wurde. Über den Garten sind auch eine Projektfacharbeit und eine Bachelorarbeit hinsichtlich dessen sozialpädagogischer Bedeutung entstanden. Eine Studentin stellte diese Bedeutung an einem Infostand mit mehreren Publikationen vor, während Mitarbeiter des Hauses Interessierte von Gerät zu Gerät in dem Erlebnisgarten führten: von der Mehrgenerationenschaukel über den Sandkasten mit Seniorenbank und Sonnensegel, den Klang-Sinnesturm, den Arm- und Schultertrainer bis zum Parcours für Lauftraining. Ilona Hauenstein berichtete den Besuchern, sie habe mit Freude in dem Garten beobachtet, wie eine demenzkranke Frau, die vermeintlich nichts mehr kann, "plötzlich ihre Füße bewegt hat und angefangen hat zu sprechen". Während Pfarrer Lenz die Geräte segnete, führte der Vorsitzende des Heimbeirates, Rudolf Löslein, vor, wie er sich am Arm- und Schultertrainer fit hält.
Die Gesamtkosten für den Park beliefen sich nach Angaben der Einrichtung auf rund 100.000 Euro. Die Deutsche Fernsehlotterie, die früher ARD-Fernsehlotterie "Ein Platz an der Sonne" hieß, förderte das Projekt mit 36.300 Euro. Weitere 3500 Euro wurden Ilona Hauenstein zufolge aus Erlösen der Caritas Credit Card beigesteuert. Über die Hälfte der Kosten leisteten laut dem Seniorenheim der Caritasverband Eichstätt sowie verschiedene Privatleute und Firmen durch Spenden.
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