Unverzichtbar für das Leben der Kirche
Vielfältig und bunt wie die Wechselfälle des Lebens präsentierte die Caritas ihr facettenreiches Angebot für Menschen, die in unterschiedlichen Lebenslagen Begleitung, Betreuung und Unterstützung brauchen. Zugleich feierte der Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg am Diözesantag sein 110-jähriges Bestehen.
In seiner Predigt unterstrich der Freiburger Erzbischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, die Bedeutung sowohl des ehrenamtlichen Engagements als auch einer professionell aufgestellten Caritasarbeit. Eine „professionelle Caritas ist für das Leben der Kirche unverzichtbar“, sagte er. Dabei nahm er auch deutlich Stellung zu den schwierigen Rahmenbedingungen der Sozialstationen, die mit der Kampagne „Pflege hat Wert!“ für eine bessere finanzielle Ausstattung durch die Krankenkassen kämpfen.
„Um der Menschen willen“ sei die Kirche verpflichtet, sich in gesellschaftliche Fragen einzumischen: „Zum Beispiel wenn für die Pflege älterer Menschen nicht genug Mittel bereitgestellt werden. Dann müssen wir als Kirche die Stimme erheben“, sagte Zollitsch. Es gehe dabei nicht um Eigennutz, um eigene Sozialstationen zu finanzieren: „Sondern weil alte, kranke und behinderte Menschen eben nicht im Minutentakt abgefertigt, sondern möglichst liebevoll gepflegt werden sollen.“ Der Bedarf an ambulanter Pflege steige: „Unser christlicher Liebesdienst bedeutet eben auch, strukturelle Ursachen für soziale Probleme zu bekämpfen und nicht nur einzelnen Menschen zu helfen.“
Nachdruck verlieh Zollitsch seinen deutlichen Worten zudem durch die Unterzeichnung der Unterschriftenliste, mit der Vertreter der Sozialstationen auf dem Diözesantag um breite Unterstützung für ihr Anliegen warben.