Weiter leben
Eine ökumenische Gebetsgemeinschaft „Im Tod ist Leben“ hat die Kath./Evang. Sozialstation Bechhofen gegründet. Ausgangspunkt für das Projekt war die Erkenntnis, dass Medikamente oder Therapien schwer kranken und sterbenden Menschen nur begrenzt helfen. In solchen Situationen hilft oft nur die christliche Zuversicht, dass das Leben eine Pilgerschaft durch die Pforte Tod in die ewige Seligkeit ist. Diese Kraftquelle in Stunden der Angst und des Todes zu vermitteln gehört zentral zu den Aufgaben einer christlichen Sozialstation.
Buch zum Innehalten
Jedes Mitglied der Gebetsgemeinschaft erhält ein gebundenes Begleitbüchlein in rotem Leinen. Darin geben Gedichte, Lied- und Bibeltexte sowie Gebete Möglichkeiten zum Innehalten. Das Vorwort geht auf die Situation vieler moderner Menschen ein:
„In Ausbildung und Beruf wird heutzutage viel verlangt. Auch im privaten und familiären Bereich haben wir meist alle Hände voll zu tun. Dazu kommt der persönliche Ehrgeiz. Und ständig vergleichen wir uns mit anderen. Überall wollen wir vorne mit dabei sein, perfekt sein, anerkannt werden. Das alles setzt uns gehörig unter Druck … Wer bringt uns weiter? So widersprüchlich es klingt: der Tod. Denn er holt jeden - früher oder später. Das ist die einzige Gewissheit im Leben. Scheint es da nicht sinnvoll, von dieser Grenze aus das Leben zu betrachten und die Welt anzuschauen? Und als Konsequenz zu sagen: Ich will meine ‚Restzeit‘ sinnvoll nutzen, menschlich sein, Gutes tun und in allem gelassen sein … Ein anderer Blick auf das Leben kann uns freier machen. Die Gemeinschaft ‚Im Tod ist Leben‘ lädt uns ein, innezuhalten, nachzudenken, uns neu auszurichten, damit das Leben weiter wird – so weit, dass es die Transzendenz berührt und schließlich im Himmel zur Vollendung kommt, wie wir Christen glauben. Und darum beten wir auch … Eine Gemeinschaft gibt Kraft und trägt den Einzelnen, wenn er getragen werden muss. Sie hat einen langen Atem und bleibt ‚dran‘, damit ich das Wichtigste nie aus dem Auge verliere. Und es ist eine Freude und gleichzeitig ein Trost, sich mit Gleichgesinnten verbunden zu wissen und nicht allein zu sein.“
Für alle offen
Die ökumenische Gebetsgemeinschaft will Menschen jeden Alters ansprechen. Mitglied können alle werden, denen das Ziel der Gemeinschaft ein Anliegen ist. Dafür zahlt man einmalig zehn Euro. Die Mitglieder verpflichten sich dazu, sich einmal wöchentlich kurz auf die eigene Sterblichkeit zu besinnen, wenn möglich am Freitag um 15 Uhr zur Todesstunde Jesu. Ferner sollen sie am Passionssonntag an einer ökumenischen Andacht teilzunehmen. Wer dies nicht kann, verpflichtet sich, an diesem Tag ausführlicher der eigenen Endlichkeit zu gedenken. Wie dies geschieht, ist jedem Mitglied selbst überlassen. Das kann etwa durch ein Lied oder eine Meditation geschehen.
Interessierte an der Gebetsgemeinschaft wenden sich an die Kath./Evang. Sozialstation Bechhofen, Deocarplatz 3, 91567 Herrieden, Telefon: 09825/92388-44, E-Mail: sozialstation@caritas-herrieden.de
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