Caritas weist Vorwürfe gegen Kliniken zurück
Die 60 katholischen Krankenhäuser in der Diözese Münster weisen den Vorwurf der AOK, Patienten ohne medizinische Notwendigkeit zu operieren, zurück. Tatsache sei, dass die Zahl der behandelten Patienten in den 60 Krankenhäusern der Diözese ansteige. Die Gründe für mehr Operationen seien „nicht so schlicht“, wie es die AOK der Öffentlichkeit weismachen wollten, so Klaus Schoch, Abteilungsleiter Gesundheitshilfe beim Diözesancaritasverband Münster.
Es gebe glücklicherweise immer mehr ältere und sehr alte Menschen, bei denen heute dank moderner Anästhesie und schonenderer Methoden mehr Operationen möglich seien. Krankenhäuser und Krankenkassen „müssen sich darauf einstellen, dass die Zahl hochbetagter Patienten auch künftig wachsen und deren Ansprüche steigen werden,“ so Schoch. Prof. Dr. Möllenhoff, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Unfallchirurgie an der Raphaelsklinik Münster, verweist darauf, dass 60 Prozent der Krankenhauspatientenmit einer entsprechenden Diagnose von niedergelassenen Ärzten ins Krankenhaus überwiesen werden.
Die zweite große Patientengruppe komme über die Notaufnahmen. In der Klinik selbst entscheide nicht ein einzelner Arzt über eine Operation, sondern es gebe ein Mehraugen- Prinzip. Seit Einführung des Finanzierungssystems über Fallpauschalen ständen die Kliniken in einem von Politik und Kassen gewollten harten Wettbewerb. Der werde aber über die Qualität geführt, „denn Preise und Patientenzahlen stehen von vornherein fest“, sagt Schoch. Überschritten Krankenhäuser festgelegte Leistungsmengen, müssten sie mit empfindlichen Preisabschlägen rechnen.