Farbe auf graue Mauern
Ziel war es, die tristen Außenmauern des ehemaligen Opelparkplatzes in bunte Farben zu tauchen. Unterstützt wurde die Britin bei dem fünftägigen Projekt von Graffiti-Künstlern.
Herausgekommen ist ein großformatiges Wandbild (mural), das jetzt die vormals graue Betonmauer ziert. Die Künstlerin will mit ihrer "art for action" den jungen Flüchtlingen auch vermitteln, positiv zu denken. "Schaut mit Hoffnung nach vorne in Eure Zukunft", rief sie den Kindern zu.
"Mit dieser Aktion wurde ein großer Wunsch von uns Realität", freut sich Iris Gogolin, die als Sozialarbeiterin zusammen mit 17 Mitarbeitern von Diakonie und Caritas für die Betreuung der rund 370 Flüchtlinge zuständig ist. "Mit Unterstützung des ehrenamtlichen Hilfsnetzwerks 'Willkommen in Laer' und der benachbarten Kirchengemeinden haben wir schon einiges unternommen, um den ehemaligen Opel-Parkplatz, auf dem unser Lager errichtet wurde, netter und wohnlicher zu gestalten."
Das hat sich nun geändert. Rose Illingworth hat bereits etliche Kunstprojekte mit benachteiligten Kindern und Jugendlichen realisiert. Ihre Arbeit konzentriert sich dabei normalerweise auf Entwicklungsländer und internationale Krisenherde wie den Irak, Kolumbien, den Sinai oder Sri Lanka. In letzter Zeit ist die freischaffende Künstlerin jedoch verstärkt auch für Flüchtlinge und andere Randgruppen im Einsatz. So eben auch in Bochum-Laer. Gogolin: "Der Kontakt ist über eine gemeinsame Freundin zustande gekommen. Dass wir 'Art for action' nach Bochum holen konnten, macht mich schon ein bisschen stolz."
Bei diesem Benefizprojekt arbeiteten alle Künstler unentgeltlich für die gute Sache. Die Reisekosten nach Bochum hat die Künstlergruppe über Crowdfunding zusammen getragen. Beherbergt und verpflegt wurden sie von Mitarbeitern der Caritas Bochum. Das Handwerkszeug - Farbe, Pinsel, Leitern, ein Gerüst, Kleinkram - stellten weitgehend und dankenswerterweise viele ortsansässige Malermeister.
(Annette Borgstedt)