„365 + 1“: Verbände wollen mehr Freiwillige Ökologische Jahre
Die Landeszentrale für politische Bildung (LpB), die Diakonie Württemberg, die Freiwilligendienste in der Diözese Rottenburg-Stuttgart (Freiwilligendienste DRS) sowie der Internationale Bund formulierten fünf gute Gründe für ein zukunftsfähiges FÖJ.
„Für das Schaltjahr 2016 wollen wir einen FÖJ-Platz für jeden Tag“, sagte Eva-Maria Armbruster von der Diakonie Württemberg. „Immer mehr Jugendliche wünschen sich nach der Schulausbildung eine Auszeit und wollen sich für die Umwelt engagieren und etwas Praktisches tun.“ Jedes Jahr bewerben sich in Baden-Württemberg über 1000 junge Menschen um einen Freiwilligendienst mit ökologischem Schwerpunkt. Derzeit fördert das Land allerdings nur 210 Plätze, sodass viele auf ein FÖJ verzichten müssen. „Dem Land müsste daran gelegen sein, dass alle jungen Menschen, die sich freiwillig im FÖJ engagieren wollen, einen Platz erhalten“, so Petra Honikel, Geschäftsführerin der Freiwilligendienste DRS.
Umweltminister Franz Untersteller würdigte beim Jubiläumsfestakt die erfreuliche Entwicklung des FÖJ, sagte aber keine weitere Förderung zu. Landeszuschüsse seien immer von Kürzungen bedroht. Träger und Einsatzstellen wünschen sich für ein verlässliches FÖJ allerdings Planungssicherheit und plädieren für mehr geförderte FÖJ-Plätze.
Info: Am 1. September 1990 hatte die Landeszentrale für politische Bildung das Modellprojekt FÖJ im Land mit 30 Jugendlichen und jungen Erwachsenen gestartet, gefördert vom damaligen baden-württembergischen Umweltminister Günther Oettinger und Angela Merkel, damals Bundesministerin für Frauen und Jugend. Seitdem absolvierten in Baden-Württemberg 2000 Jugendliche und junge Erwachsene ein FÖJ. In ganz Deutschland stehen jedes Jahr fast 3000 FÖJ-Plätze zur Verfügung.