Mit Kindern leben und glauben
Der Titel über dem Kindertagesstätten-Fachtag am 28. November 2015 im St. Johannes-Haus in Cottbus lautet: "Mit Kindern leben, glauben, hoffen". André Schneider, Abteilungsleiter Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, hat ihn maßgeblich vorbereitet und moderiert den Tag. In seiner Begrüßung sagte er: "Wer mit Kindern, leben, glauben, hoffen will, muss sich seines eigenen Glaubens und seiner eigenen Hoffnung immer wieder vergewissern. Er sollte bereit sein, seinen Glauben zu reflektieren, zu hinterfragen und so wachsen zu lassen." Darüber hinaus muss er "bereit sein, über seinen Glauben und seine Hoffnung Auskunft zu geben". Man müsse sich "in die Perspektive der Kinder begeben, ihre Sicht auf die Welt, ihre Standpunkte, ihre Themen versuchen einzunehmen und zu verstehen, um dann gemeinsam mit den Kindern unterwegs zu sein, ihre und unsere Glaubens- und Lebensfragen zu stellen und unsere Hoffnung zu teilen."
Schwierig, qualifizierte Mitarbeiter zu finden
Unter demselben Titel wie der Fachtag "Mit Kindern leben, glauben, hoffen" stand die religionspädagogische Fortbildungsreihe, die im September 2014 begann und mit dem achten Fortbildungstag seinen Abschluss fand. Elf Erzieherinnen hatten teilgenommen; den meisten von ihnen konnte André Schneider Zertifikate aushändigen.
André Schneider: "Durch den bundesweiten Ausbau der Kapazitäten an Krippenplätzen ist es derzeit schwierig, fachlich qualifizierte und persönlich geeignete pädagogische Mitarbeiter zu finden. Diese Situation ist für die katholischen Einrichtungen im Osten besonders schwer, da wegen des demografischen Wandels weniger Jugendliche die Ausbildung beginnen und der Anteil der katholischen Jugendlichen besonders klein ist. Auch wenn es gelingt, in Zukunft christliche Mitarbeiter zu gewinnen, wird die Frage nach dem Erhalt oder der Stärkung des christlichen Profils der Einrichtungen immer wieder neu bedacht werden müssen."
Während des Fachtages wurde deutlich, dass zum Qualitätserhalt und -ausbau gehört, dass katholische junge Leute ausgebildet würden. Es soll noch stärker auf die Möglichkeiten hingewiesen werden, die auch im Osten Deutschlands bestehen. Fahrten, beispielsweise zur Erzieherschule nach Bautzen oder Berlin, wurden angeregt.
Erster Qualitätsbrief des KTK übergeben
Aniela Lichy, Fachberaterin bei der Diözesancaritas, sorgt sich seit Jahren um die Qualität von Kitas im Bistum. Sie hat mit dem Team der Kita "Bennolino" in Spremberg für den ersten Qualitätsbrief des Verbandes der Katholischen Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) in Deutschland gesorgt. "Katholische Tagesstätten im Osten, hier im Bistum Görlitz, entwickeln sich weiter", sagt Frank Jansen, der Geschäftsführer des KTK. Er überreichte dem Team der Kindertagesstätte "Bennolino" und dem Vertreter des Trägervereins den KTK-Qualitätsbrief.
Inzwischen ist Aniela Lichy in den Ruhestand gegangen. Auch André Schneider hat die Caritas zum Jahresende verlassen. Beiden wurde beim Kita-Fachtag mit Geschenken, Blumen und stehenden Ovationen gedankt. Manuela Werner hat zum 1. Januar 2016 den Aufgabenbereich von Aniela Lichy übernommen.
Quelle: "Tag des Herrn" - Kath. Wochenzeitung