Reibekuchen sind der Renner
"Kochen am Bett" heißt die Lösung, die die 25-jährige Hauswirtschafterin entwickelt hat. Gabriele Schulte rollt den Küchenblock ein Stück nach vorn: Spüle, Kochplatte, Schneidbrett, Gewürze und sogar einige frische Kräuter fallen sofort ins Auge. Schrank und Schubladen enthalten alles Weitere: Messer, Besteck, Töpfe und Pfannen sowie Reinigungsmittel. Geplant hat sie die mobile Küche gemeinsam mit dem Haustechniker Meinhard Brandherm, der sie auch gebaut hat: "Sie lässt sich spielend leicht bewegen und passt überall durch", sagt Gabriele Schulte. Diese Art der Einzelbetreuung fördere Sinneswahrnehmung, Motorik, Kommunikationsfähigkeit und Gedächtnis. Zahlreiche Einsätze hat die mobile Küche bereits mit Bravour absolviert: Forellen, Gemüsesuppe und Apfelpfannkuchen - und natürlich Reibekuchen: "Die sind ganz besonders beliebt!"
Vor dem Einsatz wird das Rezept gemeinsam beraten. "Schon das Aufzählen der Zutaten lässt bei manchem das Wasser im Mund zusammenlaufen." Bei der Zubereitung kann sich jeder Bewohner einbringen - vom Gemüse Kleinschneiden bis zum Umrühren. "Wenn es dann genauso geschmeckt hat wie früher zu Hause ist das das größte Lob, das man bekommen kann!" Auch Einrichtungsleiter Bernward Kesting ist begeistert: "Das Konzept von Frau Schulte ergänzt unseren Ansatz, gerade bei immobilen Bewohnern Vereinsamung, Apathie und Depression vorzubeugen und ihre verbliebenen Fähigkeiten zu aktivieren, ganz hervorragend."