„Stark statt breit“
Dass Suchtprävention nicht eine Person oder Institution alleine betreiben kann, sondern eine Gemeinschaftsaufgabe vieler Akteure ist, wissen die Mitglieder des Arbeitskreises Suchtprävention in der StädteRegion Aachen. Hierzu gehören Vertreter der Fachstellen für Suchtvorbeugung in der Stadt und StädteRegion, der Jugendämter, Polizei, Schulen, des Gesundheitsamtes, aber auch der AOK und IHK. Um sowohl Jugendliche und ihre Eltern sowie Fachleute über die Droge Cannabis und Hilfsmöglichkeiten zu informieren, beteiligt sich der Zusammenschluss an der NRW-Kampagne "Stark statt breit".
Seit Herbst 2016 wurden dazu verschiedene Veranstaltungen mit unterschiedlichen Fragestellungen und Zielgruppen im gesamten Gebiet der StädteRegion Aachen angeboten. Hierzu gehörte beispielsweise der Infoabend "Klar im Kopf - Jugendliche und Cannabis" für Eltern und pädagogische Fachkräfte in der Realschule Würselen. In einem Workshop in Alsdorf wurden Multiplikatoren interaktive Methoden der Prävention zum Einsatz in Schulen und in der Jugendarbeit mit Hilfe des "Cannabiskoffers" vorgestellt. Durch die Fortbildung "MOVE - Motivierende Kurzintervention bei Cannabiskonsumenten" in Aachen konnten die Teilnehmer ihre Gesprächsführung im Kontakt mit konsumierenden Menschen nach den Grundlagen des motivational interviewings verbessern. Weitere Angebote folgen bis zum Frühjahr 2017 und werden u.a. im Blog unter blog.suchthilfe-aachen.de angekündigt.
Von Cannabis versprechen sich gleichermaßen jugendliche wie erwachsene Konsumenten Beruhigung, Entspannung, Heiterkeit, manchmal auch die Linderung von seelischen oder körperlichen Schmerzen. Im Jahr 2012 hat in Deutschland jeder dreizehnte Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren (7,8 Prozent) mindestens schon einmal im Leben Cannabis zu sich genommen. 5,6 Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen konsumierten in den vergangenen zwölf Monaten vor der Befragung Cannabis, 1,3 Prozent davon regelmäßig. Etwa zehn Prozent der regelmäßigen Cannabiskonsumenten entwickeln eine Abhängigkeit. Bei denen, die jung beginnen, steigt das Risiko der Abhängigkeitsentwicklung um das sechsfache an. Nicht selten haben starke Cannabiskonsumenten zusätzlich Persönlichkeitsstörungen, Angststörungen und Depressionen. Jugendlicher Cannabiskonsum kann auch die Schulentwicklung negativ beeinflussen, bis hin zur Schulverweigerung oder dem Schulabbruch, mit entsprechenden lebenslangen Auswirkungen.
Info:
Fachstelle für Suchtprävention der Suchthilfe Aachen von Caritas & Diakonie,
Yvonne Michel, Hermannstraße 14, 52062 Aachen, Telefon 0241/41356130,
y.michel@caritas-aachen.de, www.suchthilfe-aachen.de, blog.suchthilfe-aachen.de www.stark-statt-breit.de