"Raum für Kreativität und Entfaltung" - Bischof: Christliches Engagement rührt "nicht allein aus Gutmenschentum"
In 40 Workshops diskutierten Engagierte aus der Diözese miteinander über zahlreiche Facetten des Ehrenamts und äußerten ihre Wünsche nach einer Verbesserung der Rahmenbedingungen.
Am Vormittag hatte der Pastoraltheologe Matthias Sellmann von der Ruhr-Universität Bochum in der Rottenburger Festhalle betont, die Kirche habe die Chance, Menschen ganz unterschiedlicher Prägung neu für ehrenamtliches Engagement zu gewinnen. Dazu müsse sie aber einen Raum für Kreativität und Entfaltung bieten. Moderne Menschen seien „Autoren ihres eigenen Lebens“. Da moderne Menschen ein zunehmend individualisiertes Leben führten, habe sich auch das Gesicht des Ehrenamtes verändert. Sellmann plädierte für eine Kultur selbstbestimmter Beteiligung. Organisationen, die Ehrenamtliche nicht beteiligten, verlören an Autorität. Die Kirche mit ihrem christlichen Wertefundament habe das Potenzial, sich als „attraktive Agentur für Ehrenamtsförderung“ weiter zu profilieren.
Bischof Gebhard Fürst betonte, christlich motiviertes Engagement rühre „nicht allein aus reinem Gutmenschentum“. Er dankte den in der Kirche engagierten Frauen und Männern. Mit vielen verschiedenen Talenten wirkten Christen mit am Aufbau des Reiches Gottes. Als Voraussetzungen modernen ehrenamtlichen Engagements nannte Fürst Dank, Anerkennung und Befähigung sowie Eigenverantwortung, Transparenz und Flexibilität.