Mit Kaffee und Cappuccino gegen Fremdenhass
Immer wieder sorgen Fälle von Rassismus und Rechtsextremismus für Aufsehen. Politiker und Kirche versuchen bisher meist vergeblich, gegen Fremdenhass vorzugehen. Die Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen hat nun mit ihrer Initiative "Café Hoffnung" einen Weg gefunden, niedrigschwellig mit Menschen über religiöse und kulturelle Vielfalt, Toleranz und auch Ängste ins Gespräch zu kommen. Dafür erhielt die Initiative von der Deutschen Bischofskonferenz einen mit 1500 Euro dotierten Sonderpreis beim Wettbewerb "Katholischer Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus 2019". Herzstück des Projekts ist ein Lastenfahrrad mit Kaffeemaschine und darüber ein schwarzes Sonnendach mit der Aufschrift "Café Hoffnung". Im März 2019 lud das rollende Café beim Ostritzer Friedensfest erstmals zu einer Begegnung ein.
Seitdem sind drei Mitarbeitende mit dem mobilen Café auf Wochenmärkten, Stadt- und Gemeindefesten unterwegs, um Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen, Vorurteile abzubauen und Wissen zu vermitteln. "Wir wollen auf die Menschen zugehen und der Angst vor dem Fremden etwas entgegensetzen", erläutert Ruben Enxing, Projektleiter der Initiative "Café Hoffnung", die Idee.
Stoppt das "Café Hoffnung Mobil", gibt es gratis frisch gebrühten Kaffee, Cappuccino oder Espresso. "Bei dem Duft bleiben die Menschen gern stehen und man kommt rasch mit ihnen über aktuelle Themen ins Gespräch", erzählt Enxing. Sobald der Gast bemerkt, dass hinter der pfiffigen Idee eine christliche Initiative steckt, kommen Themen wie Religion, Flüchtlingshilfe, Migration und Islam zur Sprache. "Das Gesprächsangebot wird immer wieder gut angenommen, die Menschen sind ernsthaft am Austausch mit uns interessiert." Zusätzlich zum mobilen Café werden an den jeweiligen Orten Abendveranstaltungen sowie Workshops für Verbände und Unternehmen durchgeführt. Ziel ist es, mit den Menschen bei einer Tasse Kaffee über Gott und die Welt zu reden und dabei die eigenen Vorurteile in den Blick zu nehmen. "Wir wollen mit den Gesprächspartnern Möglichkeiten erarbeiten, eigene Vorurteile gegenüber dem Fremden abzubauen", erläutert der Projektleiter. Somit ist der Name des Cafés Programm: "Statt Hass soll Hoffnung in den Mittelpunkt des Miteinanders gestellt werden." Bisher war das "Café Hoffnung Mobil" in Ostritz, Bautzen, Pirna und Dresden im Einsatz. Bis Ende 2020 sind zahlreiche weitere Veranstaltungen geplant. Das Projekt wird gefördert im Rahmen des Landesprogramms "Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz".
Kontakt: Café Hoffnung, Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen, Ruben Enxing, Schloßstr. 24, 01067 Dresden, Tel. 0351/4844610, E-Mail: cafe@ka-dd.de
Die komplette Ausgabe 2/2019 des MIGrations-MAGazins ist unter folgendem Link abrufbar: http://www.kam-info-migration.de