Caritas-Kindergärten – Begleiter auf dem Weg ins Leben
Dieses Leitbild des Kinderhauses Arche in Forst könnte auch als Überschrift über allen Caritas-Kindergärten im Bistum Görlitz stehen. Seit dem 1. Januar 2020 werden die Kindergärten der katholischen Gemeinden in Cottbus, Forst und Döbern durch den Caritasverband der Diözese Görlitz e.V. geführt. Die enge Beziehung, die seit Herbst 2018 durch Geschäftsbesorgungsverträge bestand, wurde durch den Trägerwechsel vollendet. Im Alltag der Kinder, ihrer Eltern und der Erzieherinnen hat sich durch den neuen Träger bis auf die Bezeichnung der Einrichtung kaum etwas geändert. Durch Vereinbarungen zwischen der Caritas und der jeweiligen Gemeinde wird die gemeinsame Verantwortung für das katholische Profil des Kindergartens sichergestellt. Im Namen der Einrichtung wurde dem Namenspatron und dem Ort die Bezeichnung Caritas-Kindergarten vorangestellt. Das verdeutlicht die Zugehörigkeit zur Caritas-Familie und unterstreicht den Markenkern, die Erziehung der Kinder nach christlichen Werten.
Eine Arche für die Jüngsten
In Forst steht das Caritas-Kinderhaus Arche. Seit 133 Jahren werden hier Kinder in ihren ersten Lebensjahren liebevoll begleitet. Carola Budeus, die Leiterin des Kindergartens berichtet: "In unserem Haus werden derzeit bis zu 65 Kinder betreut. Davon sind 9 Familien katholisch und 10 Familien evangelisch. Aber auch 6 Kinder aus muslimischen Familien fühlen sich bei uns wohl. Derzeit sind neben der Leitung 7 Erzieherinnen angestellt, ein junger Mann macht bei uns seine tätigkeitsbegleitende Ausbildung zum Erzieher. 4 Mitarbeiter sind katholisch und 4 Mitarbeiter evangelisch. Wir arbeiten situationsorientiert und gruppenoffen in 4 altersgemischten Stammgruppen, wobei die untere Etage unseres Hauses ganz den Jüngsten gehört. Im Kinderhaus Arche entdecken Kinder verschiedenster Nationalitäten ihre Welt, lernen miteinander, füreinander da zu sein. Die Kinder erfahren individuelle Betreuung und Förderung orientiert an christlichen Werten. Unser Haus genießt in Forst einen guten Ruf und so sind wir gut nachgefragt und zumeist im Voraus ausgelastet. Dabei wird unsere familiäre Atmosphäre geschätzt. Neue Familien wählen uns bewusst nach unserem christlichen Profil oder finden auf Empfehlung zu uns. Ich arbeite seit Oktober 1993 im damaligen katholischen Kindergarten von Forst, unterbrochen von zwei Elternpausen und bin evangelische Christin. Schon vom ersten Arbeitstag an hatte ich das Gefühl, angekommen zu sein, den richtigen Platz gefunden zu haben."
St. Martin lehrt das Teilen
Im Caritas-Kindergarten St. Martin in Döbern werden 50 Kinder in zwei altersgemischten Gruppen und einer Krippengruppe liebevoll betreut. Dafür sorgen die Leiterin Hiltrud Kirchner und ihr Team von 9 Mitarbeiterinnen. Hiltrud Kirchner, die den Kindergarten seit 1983 leitet, kennt die Einrichtung schon seit ihrer Kindheit: "Dieser Kindergarten begleitet mich mein ganzes Leben. Schon als Kind war ich hier, dann während meiner Ausbildung, später dann als Erzieherin und heute als Leiterin. Wir sind hier schon immer offen für neue Wege und Ideen. Wir stellen uns den Veränderungen, schauen aber auch auf den Erhalt von Traditionen. Ich kann mich in all den Jahren immer auf ein starkes Team verlassen, dass mit Herzblut und Freude bei der Arbeit ist." Das Leben im Kindergarten ist geprägt durch gemeinsame Feste auch mit den Eltern. Ein jährlicher Höhepunkt ist das St. Martinsfest, das gemeinsam mit der evangelischen Gemeinde gefeiert wird. Der heilige Martin, der mit einem Bettler seinen Mantel teilt, steht dabei im Mittelpunkt. Die Eltern schätzen an der Einrichtung die transparente Arbeit, das "Hand in Hand" von Eltern und Erziehern und den guten Ruf, den der Kindergarten seit Jahren genießt. Bei Eltern und Kindern gleichermaßen beliebt ist das Außengelände, wo es so vieles zu entdecken gibt: ein Hochbeet, die Kaninchen, das Ziegengehege im Pfarrgarten und die Werkstattecke. Die Nähe zum Wald ermöglicht den Kindern viel Bewegung in der Natur. Mit dem Alten- und Pflegeheim St. Hedwig verbindet den Kindergarten eine intensive Zusammenarbeit. "Gottes Hand ist über Allem", heißt es im Leitbild, "denn Grundlage unseres täglichen Handelns ist der christliche Glaube".
St. Elisabeth hat ein großes Herz
Der Cottbuser Caritas-Kindergarten St. Elisabeth bietet Platz für 74 Kinder, die in 3 Krippengruppen und 3 Kindergartengruppen von 13 pädagogischen Fachkräften betreut werden. Andrea Metzner, die neue Leiterin, erläutert das pädagogische Konzept: "In unserem Haus sind alle Kinder willkommen - egal welcher Herkunft. Jedes Kind ist einmalig, einzigartig, von Gott gewollt und geliebt. Jedes Kind darf sein, wie es ist. Jedes Kind ist ein kostbarer Schatz. Wir unterstützen das Kind in seiner kindlichen Neugier und Entwicklung, sowie auf der Suche nach Fragen und Antworten des Lebens. Liebe, Achtsamkeit, Geborgenheit und Vertrauen sind grundlegende Werte für ein wertschätzendes Miteinander. Die Schutzpatronin unseres Kindergartens ist die heilige Elisabeth. Sie hatte stets ein großes Herz für die Armen, Kranken und Kinder. Das Kindergartenjahr orientiert sich am katholischen Jahreskreis. Wir feiern nicht nur die großen Feste wie Ostern und Weihnachten in der Einrichtung. Beispielsweise erhielten die Kinder am Aschermittwoch das Aschekreuz mit einem Segensspruch, St. Martin wird gemeinsam mit allen Eltern begangen. Der Propst ist regelmäßig im Kindergarten und spendet z.B. den Blasiussegen. Der Kindergarten gestaltet ausgewählte Gemeindegottesdienste mit Musik und Anspielen. Zur Fasten- und Adventszeit widmen wir uns einem biblischen Thema. In diesem Jahr haben wir mit der Geschichte von Noah und der Arche begonnen. Wie in der Geschichte gibt es aktuell auch eine ungewisse Zeit des Wartens bei uns. Wir hoffen, dass wir mit dem Öffnen der Kindergärten anknüpfen und die Geschichte zu Ende erzählen können, dass der Regenbogen - als Versprechen Gottes - uns in den Frühling trägt. Für mich persönlich ist es wichtig, Kindern und Eltern zu vermitteln, die Schöpfung als Geschenk wahrzunehmen und Verantwortung für diese zu tragen. Meine letzte berufliche Stelle hat mir gezeigt, wie wichtig ein gesundes und von Gott getragenes (Selbst-)Vertrauen ist, um sich in dieser Welt zurecht zu finden. Mir bot sich die Möglichkeit, im Kindergarten tätig zu werden. Ich hatte Lust auf eine persönliche Veränderung mit dem Wissen, dass ich Anlass und Auslöser von Veränderungen im Kindergarten sein würde."