Eine ökumenische Erfolgsgeschichte in Willich-Wekeln
Und deshalb haben viele Menschen buchstäblich "Schlüsselgewalt" über das Haus. Dazu gehören die Betreuer der verschiedenen Gruppen, die hauptamtlich Mitarbeitenden und die rund 85 ehrenamtlichen "Mitmacher".
Vor 17 Jahren startete das Begegnungszentrum im damaligen Neubaugebiet Willich-Wekeln. Dazu fanden sich der Caritasverband für die Region Kempen-Viersen und die Evangelische Emmaus-Kirchengemeinde Willich zu einer ökumenischen Trägergemeinschaft zusammen - eine bis dahin einmalige Kooperation in Willich. Dritter Partner war und ist die Stadt Willich. Sie übernimmt die Kosten und hat das Gebäude zur Verfügung gestellt. Der Kültershof, ein alter Gutshof, bietet mit seinen sieben Gruppenräumen, einem Bistro und einem schönen Außengelände ideale Bedingungen. "Hier kann man sich wohlfühlen", sagt Pfarrer Rolf Klein von der Emmaus-Kirchengemeinde.
das Willicher Begegnungszentrum KRUMM. Das Foto entstand beim Fest zum
15-jährigen Bestehen der Einrichtung.
Georg Maria Balsen
Genauso sehen das offenbar einige hundert Kinder, Jugendliche und Erwachsene aller Altersstufen, die jede Woche das Begegnungszentrum besuchen. "Komm rein und mach mit", kurz: KRUMM - schon der in einem Wettbewerb gefundene Name sei eine Einladung an die Bürgerinnen und Bürger, aktiv zu werden, betont Peter Babinetz, Vorstand des Caritasverbandes für die Region Kempen-Viersen.
"Wir setzen hier von Anfang an auf Eigeninitiative und Selbstverantwortung", fügt er hinzu. Die "Mitmacher" bieten zahlreiche Gruppenaktivitäten ehrenamtlich und eigen- verantwortlich an. Was im Begegnungszentrum stattfindet, richtet sich nach den Wünschen, Ideen und Bedürfnissen der Menschen aus der Umgebung. "Unsere Aufgabe ist es, die Ressourcen bei den Bürgerinnen und Bürgern zu sehen, zu entdecken und zu fördern", erläutert Judith Knipp, die als sozialpädagogische Fachkraft das Haus gemeinsam mit ihrer Kollegin Heike Minkenberg hauptamtlich leitet.
Im KRUMM gibt es ein vielfältiges Gruppenangebot für Jung und Alt, es gibt Kurse und Veranstaltungen von gemeinnützigen Institutionen, es gibt "Offene Treffs" und zweimal im Jahr eine Stadtteilkonferenz. Die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen begleiten derzeit 13 Familienpatenschaften - und suchen weitere ehrenamtliche Familienpaten. Zudem bildet das Begegnungszentrum gemeinsam mit fünf Kitas das Familienzentrum Wekeln.
"Gerade weil das KRUMM ganz wesentlich von den Bürgerinnen und Bürgern gestaltet wird, entwickelt es sich ständig weiter. Es ist aus Wekeln und aus der gesamten Stadt Willich nicht mehr wegzudenken", sagt Caritas-Vorstand Christian Schrödter. Für Pfarrer Rolf Klein ist das Begegnungszentrum auch eine Antwort auf eine gesellschaftliche Entwicklung: "Wir werden immer mehr dahin kommen, dass Menschen, die etwas als Hobby oder aus einer Notlage heraus auf die Beine stellen wollen, dies in Eigenregie leisten. Dafür bietet das KRUMM den perfekten Rahmen."
Infos:
Das Begegnungszentrum KRUMM wurde gewissermaßen im Zelt geboren.
1997 luden die Stadt Willich, der Caritasverband und weitere Organisationen die Mütter im Neubaugebiet Willich-Wekeln zu einem Zeltcafé ein. Thema: Wie können Familien mit Kindern gut in dem Neubaugebiet leben? Weitere Infos unter: www.begegnungszentrumkrumm.de