Mit dem Kirchentaxi zum Hochamt
Es ist kalt und diesig in Büren, keine fünf Grad zeigt das Thermometer an diesem Sonntag im Februar. 10:59 Uhr - die Glocken in der Pfarrkirche St. Nikolaus läuten schon. Und die meisten Gläubigen sitzen bereits in der Kirche, im Warmen, und warten auf Zelebrant Vikar Dr. Tobias Schulte. Da fährt Kai-Uwe Schulz, Stadtbeauftragter der Malteser, mit einem Bulli auf dem Kirchplatz vor. Zwei ältere, gebrechlich wirkende Menschen sitzen auf der Rückbank. Es muss jetzt schnell gehen, denn heute ist das Kirchentaxi Spitz auf Knopf unterwegs - aber gerade noch rechtzeitig zum Hochamt. Kai-Uwe Schulz hilft den beiden älteren Herrschaften beim Aussteigen und gemeinsam gehen sie die letzten 15 Meter bis in die Kirche - geschafft.
Mit dem Kirchentaxi möchten die Malteser gerne älteren Menschen aus der Gemeinde, sowie Menschen mit Krankheiten und Behinderungen, den Besuch der Sonntagsmesse ermöglichen. Mitchristen, die nicht mehr gut zu Fuß sind. Menschen wie Anni Gödde und Leo Olma. Frau Gödde lebt im Wohngebiet oberhalb vom Freibad. Für sie ist der Weg zur Kirche besonders beschwerlich, denn es geht steil bergab und bergauf. Seit sie aus gesundheitlichen Gründen den PKW-Führerschein und dann auch den E-Rolli abgeben musste, freut sie sich auf die wöchentliche Fahrt mit den Maltesern. Leo Olma ist zwar nicht auf einen Rollator angewiesen, aber schafft den Weg zur Kirche ebenfalls nicht mehr zu Fuß. Und so nutzen beide Senioren gerne und regelmäßig das kostenfreie Kirchentaxi der Malteser. Und dass bereits von Beginn an, seit Weihnachten 2012 - seit das Kirchentaxi der Malteser in Bürens Kernstadt seine Runden dreht.
"Interessierte Bürener, die in der Kernstadt wohnen, können sich immer gerne bei uns melden", sagt Kai-Uwe Schulz. "Wir holen die Menschen Zuhause ab und bringen sie nach dem Gottesdienst natürlich wieder nach Hause." Bis zu sechs Personen haben im Auto Platz. Zusätzlich ist der Malteserbus mit zwei Helfern besetzt, um auch stark gehbehinderten Menschen die Mitfahrt zu ermöglichen. "Lediglich Rollstühle können wir nicht befördern, dazu ist unser Bulli einfach nicht ausgelegt", berichtet Schulz. Das Angebot gibt es fast das ganze Jahr über; nur im August gehen das Taxi und seine Fahrer in die Sommerpause. "Wir suchen auch immer Menschen, die sich als Fahrer des Taxis ehrenamtlich engagieren möchten", sagt Schulz. Spaß daran haben, älteren Menschen eine Freude zu machen und einen PKW Führerschein Klasse B - das sollten Interessierte mitbringen. Von den Maltesern bekommen sie dann noch ein Fahrsicherheitstraining, bevor es losgehen kann.