Frieden beginnt in der Schule
Frieden beginnt in der Schule
Rassistische, antisemitische und politisch motivierte Gewalttaten sind in Deutschland Alltag, nehmen zu und betreffen auch junge Menschen, wie verschiedene Studien und Berichte belegen.
Bereits 2018 wurde daher das Präventionsprogramm Respekt Coaches mit dem Ziel geschaffen, extremistischen Tendenzen und Diskriminierungen im jungen Alter vorzubeugen und das Demokratieverständnis zu stärken. Insgesamt vier Trägerorganisationen setzen das Programm in mittlerweile reduziertem Umfang fort. Eine von ihnen ist der Verein der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS).
Zunächst arbeiteten bundesweit über 400 Fachkräfte an 275 Standorten in enger Kooperation mit den Schulen. Heute sind es rund 150 Kooperationsschulen, die mit der Katholischen Jugendsozialarbeit zusammenarbeiten. Die Respekt Coaches realisierten umfassende Angebote der Demokratieförderung und politischen Bildung. Ihre Angebote richten sich an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I und II aller Schulformen.
Häufig kooperieren die Respekt Coaches mit anderen Organisationen auf lokaler Ebene. An einem Kölner Gymnasium wurde zum Beispiel mit 80 Schüler:innen zu interreligiösem Dialog gearbeitet. Der Respekt Coach Niclas Uebels von der Katholischen Jugendagentur Köln organisierte interreligiöse Dialoge zusammen mit IN VIA Köln, dem Zentralrat der Juden, der Jugendkirche Crux sowie der Synagogengemeinde Köln. Die jungen Menschen lernten die abrahamitischen Religionen und Lebensrealitäten religiöser Gemeinschaften kennen. Über mehrere Wochen wurden in den Klassen Fragen erarbeitet, die den eingeladenen Personen gestellt wurden.
Der Respekt Coach ermöglichte den Jugendlichen ergänzend zu den Dialogen einen Besuch im von IN VIA Köln betriebenen "Garten der Religionen", ein interreligiöser Begegnungsort in Köln: Er bietet Anregungen, den eigenen Glauben zu reflektieren und mit Menschen aus anderen Religionen ins Gespräch zu kommen. Die jungen Menschen entwickelten bei ihrem Besuch ein Bewusstsein dafür, dass Menschen unterschiedlichen Glaubens tolerant miteinander zusammenleben können. Es wurde Wissen über die unterschiedlichen Religionen vermittelt, die jungen Menschen reflektierten unterschiedliche Werte und Glaubensvorstellungen.
Die Arbeit der Respekt Coaches ist ein wichtiger Beitrag, um Schulen im Umgang mit Diversität und gesellschaftspolitischen Themen zu unterstützen. Für eine starke demokratische Zivilgesellschaft sind Demokratieförderung und die Prävention gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit unverzichtbar.
Autorinnen:
Silke Starke-Uekermann und Maryam Tiouri, BAG KJS