Arne Friedrich unterstützt Caritas-Herzensprojekt
Schauspieler:innen, Influencer:innen und andere bekannte Gesichter aus der Social Media-Welt waren dabei, als Arne Friedrich das Event vor den Gästen und Kameras im vietnamesischen Restaurant "Umami" eröffnete. Das angesagte Lokal war Kooperationspartner und spendete alle Einnahmen des Tages, insgesamt 20.823,60 Euro, für den guten Zweck, nämlich die Caritas-Kinderhospizarbeit. Beate Danlowski, Leiterin des Kinderhospizdienstes, stellte den Gästen die Idee vom "Haus Leo" vor, das mit den Spenden konkret gefördert wird: "Es ist uns schon seit Jahren ein Herzensanliegen, das neue Kinderhospizzentrum auf die Beine zu stellen. Anfang Dezember ist es soweit, dann werden wir das ‚Haus Leo‘ eröffnen. Hier kommen alle Angebote für schwer kranke Kinder und Jugendliche unter ein Dach. Geschwister und Eltern können sich austauschen und durchatmen."
Beim Charity-Event dabei waren auch Luca und seine Mutter - die beiden werden seit Jahren von Beate Danlowski begleitet. 2021 hatte der schwer erkrankte 19-Jährige einen speziell für ihn angefertigten Rollstuhl über die Arne-Friedrich-Stiftung erhalten.
Am Rande des Aktionstages konnten wir mit Arne Friedrich über sein Engagement sprechen.
Lieber Herr Friedrich, erst einmal 1000 Dank für Ihre jahrelange und sehr persönliche Unterstützung der Caritas-Kinderhospizarbeit durch ihre Stiftung. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, eine Stiftung zu gründen?
Ich habe während meiner Zeit als Fußballprofi immer wieder darüber nachgedacht, in wie weit ich mich später mal engagiere. Entweder wollte ich eine Stiftung unterstützen oder selbst eine gründen. Ich habe mich dann 2015 dafür entschieden, eine eigene zu gründen, weil ich zum einen selbst festlegen kann, welcher Zweck unterstützt wird. Zum anderen ist eine Stiftung etwas Bleibendes, wenn man selbst irgendwann nicht mehr ist. Das war ein großer Wunsch von mir und ich bin froh, dass es geklappt hat.
Gab es eine bestimmte Motivation, sich für Kinder und Jugendliche zu engagieren?
Für mich war immer die Frage, in welche Richtung es gehen soll, entweder wollte ich Kinder und Jugendliche oder ältere Menschen unterstützen. Ich habe mich dann für Kinder entschieden, weil sie das Leben noch vor sich haben und so habe ich dann den Stiftungszweck festgelegt. In den letzten Jahren konnten wir schon viel erreichen.
Seit wann unterstützen Sie den Caritas-Kinderhospizdienst?
Seit 2016 arbeite ich super mit Beate Danlowski zusammen - sie ist ein Engel.
Was wünschen Sie sich für das "Haus Leo"?
Erstmal freue ich mich sehr, dass Beates Herzensprojekt jetzt realisiert werden kann, endlich alle Angebote des Kinderhospizdienstes unter ein Dach zu bringen. Es soll ein Ort werden, wo sich Geschwister und Eltern schwer kranker Kinder austauschen können, wo es die verschiedensten Angebote gibt. Ich freue mich, dass wir durch den Tag heute unseren Teil dazu beitragen können.
Eine schwere Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen ist leider ein Tabu-Thema. Freunde und Familienmitglieder wenden sich manchmal ab, wenn eine schlimme Diagnose kommt. Gibt es etwas, das wir alle tun können, um das Tabu zu brechen?
Aus meiner Sicht ist das Wichtigste Kommunikation, also darüber zu sprechen, Menschen aufzuklären. Wenn man sich zum Beispiel mal mit Luca unterhalten würde, würde man auch erfahren, dass oftmals gar nicht die Krankheit im Weg steht, sondern eher die Tatsache, dass er angestarrt wird. Viele vergessen, dass es allen Kindern und Jugendlichen - egal ob gesund oder krank - weh tut, wenn sie angestarrt werden. Man vergisst auch oft, dass schwer kranke Kinder und Jugendliche noch viele Wünsche, Träume und Ziele haben. Sie sind ein ganz normaler Teil der Gesellschaft, wie jeder andere auch. Wenn man das öffentlich kommuniziert, trägt es dazu bei, die Berührungsängste abzubauen.
Sie sind ja ein "Star zum Anfassen" für schwer erkrankte Kinder und Jugendliche. Sie waren schon oft zu Besuch, sowohl bei Luca als auch bei anderen Kindern, die der Hospizdienst betreut. Das würde sicher nicht jeder schaffen, so locker wie Sie mit den Familien umzugehen. Wie machen Sie das?
Schwer zu sagen. Ich glaube, dass es Menschen gibt, die gerade mit dem Thema Hospizarbeit nicht so gut umgehen können. Dafür möchte ich auch niemandem einen Vorwurf machen, denn es sind schon sehr traurige Geschichten, die man miterlebt. Viele Menschen, die selbst Kinder haben, haben oftmals Probleme damit. Ich glaube, es ist am Ende eine Typfrage. Mir persönlich liegt die Hospizarbeit sehr am Herzen. Ich freue mich einfach, helfen zu können.
Interview: Christina Kölpin