Zumeist kleine Träger – doch tendenziell nimmt ihre Größe zu
Die Zentralstatistik zum 31. Dezember 2018 wurde im Lauf des Jahres 2019 in Zusammenarbeit mit den 27 Diözesan-Caritasverbänden (DiCV) und dem Landes-Caritasverband für Oldenburg (LCV) zu den insgesamt rund 25.000 Einrichtungen und Diensten der Caritas erhoben. Die Rücklaufquote lag – ähnlich wie auch 2016 – mit 91,4 Prozent (2016: 91,5 Prozent) auf einem hohen Niveau. Für die fehlenden Einrichtungen und Dienste konnten in jedem zweiten Fall Werte aus dem Vorjahr herangezogen werden. Für die verbleibenden rund 1000 Einrichtungen und Dienste wurden die Daten mit Hilfe von Schätzwerten auf Basis der rückgemeldeten Daten in den einzelnen Einrichtungsarten hochgerechnet.
Vermehrt kann in den DiCVs auch auf Sekundärdaten vor allem für die Kindertagesstätten zurückgegriffen werden. Der Deutsche Caritasverband (DCV) bietet auf seiner Online-Erhebungsplattform schon länger eine Schnittstelle zum Import von Daten an.
Entwicklungstrend bei der Trägerstruktur
Insgesamt konnten über die Zentralstatistik rund 6200 Träger erfasst werden. Der Großteil der Träger führt eine Einrichtung (51 Prozent) oder zwei bis vier Einrichtungen (34 Prozent). Dementsprechend arbeiten bei den meisten Trägern (63 Prozent) weniger als 50 Mitarbeitende. Diese kleinen Träger sind häufig im Bereich der Kindertageseinrichtungen tätig und sind Kirchengemeinden. Insgesamt ist aber ein Trend zu größeren Trägern zu beobachten. So hatten 2016 noch 76 Prozent weniger als 50 Mitarbeitende. 2018 ist vor allem die Größenklasse der Träger mit 101 bis 500 Mitarbeitenden von 2016 noch elf Prozent auf 22 Prozent angewachsen (siehe Grafik).
Umverteilung bei betreuten Personen
Der Zentralstatistik des DCV ist der Einrichtungsartenschlüssel zugrunde gelegt. Dieser bildet das Tätigkeitsspektrum der Rechtsträger ab und gliedert sich in Gesundheitshilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Familienhilfe, Altenhilfe, Behindertenhilfe/Psychiatrie und
weitere soziale Hilfen. Insgesamt sind im DCV 25.064 Einrichtungen und Dienste zusammengefasst. Die meisten Einrichtungen finden sich mit 47 Prozent in der Kinder- und Jugendhilfe. Hierbei handelt es sich vor allem um Kindertageseinrichtungen. Die meisten Mitarbeitenden (41 Prozent) sind aber in der Gesundheitshilfe.
Bei der Entwicklung der Einrichtungsarten fällt auf, dass vor allem die Zahlen von Tageseinrichtungen und Diensten der offenen Hilfe gestiegen sind: Seit 2012 haben die Tageseinrichtungen um vier Prozent und die Dienste der offenen Hilfe um 3,5 Prozent zugelegt.
Die Aus- und Fortbildungsstätten hingegen mussten seit 2012 Einbußen hinnehmen. Hier waren Ende 2018 fast zehn Prozent weniger Einrichtungen in Trägerschaft der Caritas. Die Anzahl der Mitarbeitenden ist in diesem Bereich jedoch nicht gesunken, was für weniger, dafür aber größere Einrichtungen spricht.
Im Unterschied zur Erhebung zum 31. Dezember 2016 ist diese Zahl der Einrichtungen und Dienste leicht gestiegen (+ 284).
Wie auch schon in der vorhergehenden Erhebung1 ist weiterhin ein Zuwachs bei den Tagespflegeeinrichtungen in der Altenhilfe zu verzeichnen. Ebenfalls nimmt die Anzahl der Sozialstationen weiter zu.
Mitarbeitende und Azubis in den Einrichtungen und Diensten
Insgesamt arbeiteten zum Stichtag, dem 31. Dezember 2018, 693.082 Personen in den Einrichtungen und Diensten der Caritas. Dies entsprach 466.317 Vollzeitäquivalenten. Sowohl die Anzahl der Mitarbeitenden als auch die Anzahl der Vollzeitäquivalente ist im Vergleich zu 2016 um rund fünf Prozent gestiegen. Besonders in den Bereichen der Tageseinrichtungen und der Einrichtungen und Dienste der offenen Hilfe ist ein Anstieg der Mitarbeitenden-Zahl zu beobachten: Hier hat es seit 2012 jeweils einen Zuwachs um mehr als ein Viertel gegeben. Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten blieb mit 62 Prozent weiterhin auf einem ähnlich hohen Niveau wie auch schon in den Jahren zuvor. Gut vier Fünftel der Mitarbeitenden sind Frauen.
Für eine zukunftsfähige Arbeit ist es wichtig, in die Ausbildung von Nachwuchskräften zu investieren. Ende 2018 arbeiteten insgesamt rund 42.000 Auszubildende und Schüler(innen) in Einrichtungen und Diensten der Caritas. Die meisten Auszubildenden und Schüler(innen) sind in Einrichtungen der Gesundheitshilfe (57 Prozent) und der Altenhilfe (25 Prozent) zu finden.
In den Einrichtungen und Diensten betreute Personen
Die Zahl der Betten und Plätze in den (teil-)stationären Arbeitsbereichen war Ende 2018 mit insgesamt 1.061.425 ähnlich hoch wie in den Jahren zuvor. Es gab allerdings eine Umverteilung unter den einzelnen Einrichtungsarten. So fielen in der stationären Gesundheitshilfe insgesamt 5300 Betten und Plätze weg. Gleichzeitig gab es eine Zunahme bei den Kindertageseinrichtungen um knapp 17.000 Plätze. Bei den Tageseinrichtungen der Behindertenhilfe war ein Zuwachs um 5500 Plätze zu verzeichnen. Bei den Wohnheimen für Flüchtlinge gab es einen Zuwachs von 3300 Plätzen, damit bildet sich der Anstieg der Zahl Geflüchteter in der Statistik etwas zeitverzögert ab.
Die Zahl der insgesamt betreuten Personen ist mit knapp 13 Millionen ähnlich groß wie in den Jahren zuvor.
Anmerkung
1. Vgl. neue caritas Heft 18/2018, S. 26 ff.
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