Weniger, dafür aber größere Krankenhäuser
Das Statistische Bundesamt erfasst in der Krankenhausstatistik jährlich Daten zur strukturellen Situation der Krankenhäuser in Deutschland. Die Statistik ist eine Vollerhebung mit Auskunftspflicht. Damit ist sie eine gute Basis für die Beobachtung von strukturellen Entwicklungen im Krankenhausbereich. Die Trägerstruktur wird nach "privat", "öffentlich" und "freigemeinnützig" differenziert. Angaben zu Krankenhäusern in katholischer Trägerschaft können nicht abgelesen und nur unter Einbezug der Gesamtstatistik der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) und der Zentralstatistik des Deutschen Caritasverbandes (DCV) geschätzt werden.
Insgesamt sind im Jahr 2017 Daten zu 1942 Krankenhäusern in Deutschland erhoben worden. In diesen wurden 19,4 Millionen Patient(inn)en von 894.400 Vollzeitkräften betreut. Krankenhäuser in freigemeinnütziger Trägerschaft, zu denen auch die katholischen Krankenhäuser gehören, hielten einen Marktanteil von 34 Prozent an allen Krankenhäusern. Private Träger stellten 37 Prozent und öffentliche 29 Prozent.
Schätzungen auf Basis der BAGFW-Gesamtstatistik ergeben einen Marktanteil der Einrichtungen in Caritas-Trägerschaft von rund 17 Prozent. Gemessen am Personaleinsatz entfällt nach diesen Schätzungen auf katholische Träger ebenfalls ein Marktanteil von 17 Prozent, wobei der Anteil der freigemeinnützigen Träger in der Krankenhausstatistik mit 30 Prozent im Vergleich zu den Einrichtungen etwas geringer ist. Auf öffentliche Träger entfielen hier 55 Prozent des Personaleinsatzes, auf private nur 15 Prozent.
Eine ähnliche Verteilung zeigt sich bei der Betreuung von Patient(inn)en. So wurden 34 Prozent der Fälle in freigemeinnützig getragenen Krankenhäusern betreut, 49 Prozent in öffentlich getragenen und 17 Prozent in privaten. Die unterschiedlichen Anteile je nach Einrichtungen, Personal und Fallzahlen zeigen teils unterschiedliche Größenverhältnisse auf. Ins Auge fällt, dass Private zwar den höchsten Anteil an Krankenhäusern halten, diese beim Personal, der Kapazität und den Fallzahlen aber jeweils den kleinsten Anteil stellen. Dies verdeutlicht, dass es sich bei privat getragenen Krankenhäusern vor allem um kleinere Einrichtungen handelt.
Betrachtet man die strukturellen Entwicklungen der Krankenhauslandschaft in Deutschland der letzten zehn Jahre, ist ein Trend zu weniger, aber größeren Einrichtungen zu beobachten. Im Vergleich zu 2007 hat die Anzahl der Krankenhäuser um sieben Prozent abgenommen. Parallel dazu stieg aber der Personaleinsatz gemeinsam mit den Fallzahlen um 13 Prozent. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Betten ist nur leicht um zwei Prozent zurückgegangen. Der Rückgang der Kapazität bei gleichzeitigem Anstieg der Fallzahlen lässt sich mit einer kürzeren Verweildauer der einzelnen Patient(inn)en erklären. 2007 belegten diese durchschnittlich 8,3 Tage ein Bett, 2017 war es ein Tag weniger. Betrachtet man die Entwicklung der Marktanteile hinsichtlich Personal und Fallzahlen, lässt sich ein leichter Trend hin zu privat getragenen Krankenhäusern erkennen. Beim Personaleinsatz haben die privaten Träger 1,6 Prozentpunkte gewonnen, während öffentliche einen und freigemeinnützige einen halben verloren haben. Ähnlich gering sind die Differenzen bei den Fallzahlen. Im Vergleich zu 2007 haben private Träger 2,6 Prozentpunkte gewonnen, während öffentliche 1,7 und freigemeinnützige 0,9 verloren haben. Bei der Anzahl der Einrichtungen lässt sich eine Verschiebung der Trägerstruktur erkennen. Hier hat im Vergleich zum Jahr 2007 der Marktanteil der privaten Träger von 29,7 Prozent auf 37,1 Prozent zugenommen, während die öffentlichen um 3,6 Prozentpunkte und die freigemeinnützigen um 3,8 Prozentpunkte abgenommen haben.
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