Schulrucksäcke für Gleichaltrige
Gips, Wasser und Farbe sind die Zutaten ihres Erfolgs. Luisa Kömpel und Martha Sippel aus Fulda-Sickels wollten Gutes tun. Dazu haben die beiden zehnjährigen Mädchen aus diesen drei Komponenten Kreide hergestellt und an Mitschülerinnen und Mitschüler verkauft. Den Erlös aus dem Verkauf der Kreide sowie weiterer selbst gemachter Dinge spendeten die Viertklässlerinnen nun an die Caritas-Aktion "HOT-Packs".
"Wir haben in den Jo-Jo-Büchern gelesen, dass es Kinder gibt, die auf Müllkippen leben - und dort wurde auch das Thema Spenden beschrieben", sagt Martha. Luisa hatte dann ein paar Tage später in der Fuldaer Zeitung vom Caritas-Projekt "HOT-Packs" gelesen. Und schon war die Idee geboren, etwas zu verkaufen, das Geld für dieses Projekt einbringt.
Alles selbst organisiert und selbst hergestellt
Die Mädchen machten sich sogleich ans Werk: Sie bemalten Steine, stellten Kreide her, bastelten Postkarten und Anti-Stressbälle und bekamen direkt Unterstützung von einigen Freundinnen und Freunden. "Wir haben das alles am Wochenende gemacht", berichtet Luisa, die die Idee zur Aktion hatte. An mehreren Tagen verkauften sie die Produkte dann während der großen Pause in der Aula der Astrid-Lindgren-Schule in Fulda-Galerie. Selbstverständlich hatten die beiden Schülerinnen ihre Verkaufsaktion vorher angekündigt, nämlich mit einer Durchsage in der Schule. "Zwar hatten am ersten Tag einige Mitschüler das Geld vergessen, aber danach lief es richtig gut", sagt Martha.
Am Ende kamen 140 Euro zusammen, die die beiden Mädchen für die Aktion HOT-Packs spendeten: Die Caritas im Bistum Fulda hat 101 neue Schulrucksäcke gekauft und gefüllt, die neuen Fünftklässlerinnen und Fünftklässlern aus finanziell schwächeren Familien zukommen. Bei der Übergabe im Café "bunt.Werk" durften Martha und Luisa die Rucksäcke aus der Aktion selbst in Augenschein nehmen und testen. Das Urteil der beiden Viertklässlerinnen: "Die Rucksäcke sind toll!" Sie selbst wechseln nach den Sommerferien aufs Marianum in Fulda - und können sich vorstellen, auch dort eine Spendenaktion zu starten.
Guter Start: Alle 101 Schulrucksäcke sind verteilt
Die Schulrucksäcke wurden durch Caritasdirektor Markus Juch und seine Leitungskollegen an die Kinder aus Familien mit Unterstützungsbedarf ausgegeben. Alle durften sich ihre Wunschfarbe aussuchen und dann erst einmal in Ruhe schauen, was alles als "Starter-Kit" im Rucksack verstaut war: Hefte, Mäppchen mit Schreibutensilien, Textmarker, Trinkflasche und vieles mehr. Durch das Spendenaufkommen und Sponsoring-Maßnahmen von verschiedenen Firmen konnte insgesamt gut ein Drittel der Anschaffungskosten für die Schulrucksäcke mit Inhalt abgedeckt werden, erläuterte Diözesan-Caritasdirektor Juch. "Wir empfinden diese Spenden als schönes Zeichen gelebter Solidarität. Die Restsumme wurde durch Eigenmittel der Caritas beigesteuert, so dass alle 101 Rucksäcke wie geplant zum Einsatz kommen können. Wir wünschen allen Kindern einen guten Start im neuen Schuljahr!"