In den Herzen lebt er fort
Leben und Werk von Hartmut Kania in St. Petersburg haben bis heute erlebbare Spuren hinterlassen. Der Geist seines Wirkens ist in vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Caritas St. Petersburg lebendig.
Für den ersten Vorsitzenden des Caritasverbandes der Diözese Görlitz Dekan Udo Jäkel und Caritasdirektor Bernd Mones war der Gedenktag ein wichtiger Anlass, am Grab des aus dem Bistum Görlitz stammenden Kanias in Teltow gemeinsam mit Familienangehörigen und Freunden des Verstorbenen in einer Andacht an sein Leben und Werk zur erinnern. Matthias Frahnow, der Beauftragte der Diözesancaritas für die Zusammenarbeit mit St. Petersburg war ebenfalls nach Teltow gekommen. Er spielte am Ende der kurzen Feier zwei Stücke auf der Posaune. Neben dem Lied mit dem Bonhoeffer-Text: "Von guten Mächten wunderbar geborgen" erklang die russische Nationalhymne.
Aus vielen Besuchen in St. Petersburg hat Frahnow einen engen Kontakt zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dort. Er berichtet von seinen Erfahrungen: "Pfarrer Kania war offenbar ein Phänomen. Noch 20 Jahre nach seinem Tod vergeht kein Besuch in St. Petersburg, ohne dass irgendwo von Mitarbeitern erwähnt wird, dass man ganz "im Geiste Kanias" arbeiten wolle. Wenn man näher nach diesem Geist fragt, so erfährt man Geschichten, die zeigen, wie Pfarrer Kania eine tiefe Wertschätzung den Armen, Schwachen, Gefangenen, Gescheiterten, Kranken oder behinderten Menschen gegenüber verkörperte. Er machte keinen Unterschied, ob er die Enkeltochter Dostojewskis, Vertreter der Stadt
St. Petersburg oder eben die, die auf Unterstützung angewiesen waren traf. Aber so ein "Geist" wäre längst nicht mehr spürbar, wenn es nicht die Caritasdirektorin Natalia Pewzowa gäbe, der es zu verdanken ist, dass die Arbeit der Caritas St. Petersburg bis heute von diesem Geist geprägt ist. In ihr hat Kania damals etwas gesehen und entzündet, was sie bereits aus dem Glauben kannte: "Was ihr einem der Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan" sagte Jesus (Matthäus 25). So will sie die Caritas sehen und so lebt sie es vor. Mit Unterstützung des geistlichen Rates der Caritas, Pater Mariano, sorgt sie dafür, dass dieser Geist der Liebe und Wertschätzung in der Mitarbeiterschaft tief verinnerlicht bleibt, und durch jede Zuwendung - jeden, Blick, jedes Wort und jede Berührung - für die erfahrbar wird, die ihr begegnen - der Caritas St. Petersburg."