Das machen wir gemeinsam
In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Die Pandemie wirkt wie ein Brennglas auf soziale Herausforderungen, die uns teilweise schon lange beschäftigen: etwa, wenn es um Bildungschancen, bezahlbaren Wohnraum oder die Situation von Soloselbstständigen geht. Mehr denn je braucht es zivilgesellschaftliche Institutionen wie die Kirche und ihre Caritas, die sich aktiv für eine solidarische Gesellschaft einsetzen, an Lösungen mitarbeiten und dabei den Menschen in den Mittelpunkt stellen.
So drängend die Frage scheint, in welcher Gesellschaft wir leben wollen: Sie war im Grunde auch schon 1897 aktuell! Mit der Gründung des Deutschen Caritasverbandes verfolgte Lorenz Werthmann die Idee, die vielen katholischen sozialen Aktivitäten im Geiste des Evangeliums zu bündeln und politisch wirksam zu machen. Nur gemeinsam könnte man nachhaltig etwas verändern, so die Überzeugung, die bis heute gilt.
2022 wird der Deutsche Caritasverband also sein 125-jähriges Jubiläum feiern. Angesichts dessen werden die Kampagnen der beiden kommenden Jahre unter dem Motto #DasMachenWirGemeinsam stehen. Aufgaben, die gemeinsam angegangen werden müssen, gibt es heute wie damals. Die Pandemie wirft Fragen auf, die bearbeitet werden müssen. Folgerichtig wird die erste Phase der zweijährigen Dachkampagne im Frühjahr 2021 unter dem Titel "Miteinander durch die Krise" einen Schwerpunkt auf die Bewältigung ihrer Folgen legen. Eine zweite Phase wird im Spätsommer 2021 vor dem Hintergrund der Bundestagswahl sozialpolitische Akzente setzen. Schließlich wird die Frage, wie wir als Gesellschaft das solidarische Miteinander stärken können, nicht ohne politische Entscheidungen zu beantworten sein.
Eine dritte Phase wird im Jahr 2022 folgen und das Augenmerk besonders auf das Jubiläum des Deutschen Caritasverbandes legen. Nicht, um uns selbst zu feiern, sondern um deutlich zu machen, dass es ein Miteinander von vielen braucht, um etwas bewegen zu können. Dass dies in den letzten 124 Jahren gelungen ist, zeigt ein Blick auf die Arbeit der vielen caritativen Einrichtungen, Dienste und Verbände, aber auch auf unser Sozialsystem und die politische Arbeit des Deutschen Caritasverbandes.
Diese Tatkraft und Expertise gilt es nun angesichts der Pandemie und ihrer Folgen einzubringen. Denn gemeinsam können wir die sozialen Herausforderungen bewältigen und eine Gesellschaft mitgestalten, die auf unsere Solidarität und Gemeinsamkeit setzt - und so etwas von Gottes Menschenfreundlichkeit in unserer Welt erfahrbar machen.