Interview mit Frau Irme Stetter-Karp
Am 25. November wurde Caritas-Vizepräsidentin Irme Stetter-Karp zur Präsidentin des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge gewählt. Erstmals seit 1994, nach Caritas-Vizepräsidentin Teresa Bock, steht damit erneut eine Vertreterin der Caritas an dessen Spitze. Chefredakteurin Gertrud Rogg sprach mit ihr.
Was ist die Kernaufgabe des Deutschen Vereins?
In der nüchternen Satzungssprache ist sein Zweck, "einen Mittelpunkt für alle Bestrebungen zur Förderung der sozialen Arbeit…zu bilden". Die Kernaufgaben leiten sich daraus ab: Erarbeitung von Empfehlungen für die Praxis der öffentlichen und freien sozialen Arbeit, Analyse, Anregung und Unterstützung von Entwicklungen in der Sozialpolitik und der sozialen Arbeit in Deutschland und im Rahmen der Europäischen Union, gutachterliche Tätigkeiten in Grundsatzfragen des Sozialrechts, Förderung der für die soziale Arbeit bedeutsamen Wissenschaften. Die Stärke des Deutschen Vereins liegt in der Vielfalt seiner Akteure und dem Diskurs zwischen ihnen.
Gibt es da auch Interessenkollisionen?
Selbstverständlich werde ich mich als Präsidentin für eine gut ausbalancierte Positionsbildung auf Basis der Interessen möglichst vieler Mitglieder des Deutschen Vereins einsetzen und dabei auf eine gute Debattenkultur in den Gremien achten. Dass es dabei inhaltlich schlicht nicht möglich sein wird, Positionen des Caritasverbandes, die ich als Vizepräsidentin des Verbandes überzeugt mittrage, eins zu eins zur Geltung zu bringen, liegt auf der Hand. Ich bin nicht die Erste, die damit umzugehen hat, schließlich kamen auch meine Vorgänger aus Reihen der eigenen Mitglieder und damit aus einer bestimmten Säule. Ich vertraue darauf, dass es mit Blick auf das Ganze gelingt.
Wo wollen Sie Ihren Schwerpunkt als Präsidentin setzen?
Der erste Schwerpunkt, so banal das klingen mag, ist hören, hören, hören und sehen, sehen, sehen. Erst dann stehen konkrete Schwerpunkte an. Der nächste Deutsche Fürsorgetag steht vor der Tür mit der Fragestellung, wie der Sozialstaat zukunftsfest gemacht werden kann. Wir müssen neue Antworten finden auf populistische Abwertungen des Sozialstaates und rassistisch motivierte Ausgrenzung, auf die mangelnde Attraktivität der sozialen Berufe und konsequent weiterarbeiten an Fragen der Bildungs- und Teilhabegerechtigkeit
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