In den Schuhen der Erfahrenen gehen
Vor langer Zeit schickte eine britische Schuhfirma zwei Agenten nach Australien, um dort die Marktlage zu erkunden: Der erste kam zurück und erklärte mit hängenden Schultern: "Es gibt dort keinerlei Potenzial - niemand trägt Schuhe." Der zweite berichtet begeistert: "Es gibt ein Riesenpotenzial - niemand trägt Schuhe." (Verfasser unbekannt.)
Was hat das mit dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) als Geschäftsfeld zu tun? Die Gesundheit der Mitarbeitenden ist längst zur Chefsache geworden und expandiert immer mehr von der Einzelmaßnahme hin zu einer Unternehmensstrategie, die den Erfolg des Unternehmens sichern hilft. BGM steht als Überschrift für: Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) und Betriebliche Gesundheitsförderung. Entsprechend vielfältig sind die Angebote für Unternehmen. Das Thema Gesundheit ist in vielen Handlungsfeldern unserer Caritasverbände von zentraler Bedeutung. Jahrelange gute Erfahrungen und Ergebnisse in Beratung und Therapie bilden eine stabile Grundlage. Warum diese fachlich hohe Kompetenz nicht in "neue" Geschäftsfelder einbringen? Um im Bild zu bleiben: Warum nicht erfahrene Schuhmacher:innen nach Australien schicken?
Der Unternehmensservice des Diözesan-Caritasverbandes (DiCV) Osnabrück bietet vielfältige Maßnahmen zur Stärkung der Mitarbeiter:innengesundheit in vertragsnehmenden Unternehmen an. Zu den Angeboten zählen unter anderem betriebliche Sozialberatung, Prozessberatung für Unternehmen zur Implementierung eines BGM, BGM-Schulungsangebote für Geschäftsführung, Betriebsrat und Führungskräfte, BEM-Beauftragungen, Gesundheitskurse sowie Qualifizierungskurse für betriebliche Ansprechpersonen in Suchtfragen. Um diese Dienstleistungen anbieten zu können, greift der DiCV Osnabrück auf ein großes Netzwerk professionell Beratender zurück. Doch Beratung aus einer unternehmerischen Perspektive zu verstehen, Bedarfe der Unternehmen aufzunehmen, eigene Angebote zu entwickeln und umzusetzen ist für viele caritative Verbände eine nochmals neuartige Herausforderung.
Nachfrage zum Thema steigt
Der DiCV Osnabrück bekommt nach zehn Jahren in diesem Geschäftsfeld zunehmend von Unternehmen aus allen Branchen rückgemeldet, dass Nachfrage und Bereitschaft wachsen, gemeinsam das Thema BGM umzusetzen. Doch im Rückblick ist festzustellen, dass es dafür zwei unterschiedliche DNAs - die der Unternehmen und die der Caritas-Fachkräfte - in Einklang zu bringen gilt. Neben personellen Ressourcen braucht es Flexibilität, fachliche Breite und ein ausgeprägtes Dienstleistungsverständnis. Es gilt für den Unternehmensservice Gesundheitsmanagement nicht nur den Zugang zum klassischen Beratungsangebot zu erweitern, sondern auch Marktmechanismen zu durchdringen wie: Angebotsentwicklung und -gestaltung, Kundenakquise, Kommunikation, Erfassung der Kundenzufriedenheit, Preis- und Vertragsgestaltung, aber auch die verbandsinterne Koordination zur Absicherung des Angebots.
Aus Erfahrungen lernen - dies ist nur möglich, wenn interessierte Verbände die Möglichkeit zu einem Erfahrungsaustausch haben. So entstand zwischen dem DiCV Osnabrück und der Hochschule Zwickau, Professur für Sozialmanagement, eine enge Zusammenarbeit, die nun mit weiteren interessierten Verbänden wachsen kann.
Initiativ wird aktuell eine Umfrage zum Interesse an einem Erfahrungsaustausch zum BGM als Unternehmensservice innerhalb der Caritasverbände durchgeführt, an der alle interessierten Verbände eingeladen sind, teilzunehmen. Denn: "Es gibt ein Riesenpotenzial - niemand trägt Schuhe."
Mehr zur Umfrage per Kurzlink: t.ly/8f1Lx; mehr zum Angebot: t.ly/DXGWR
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