Unternehmens-Engagement lebt von wechselseitiger Glaubwürdigkeit
Verantwortung leben und nachhaltig wirtschaften, das ist für die elf Verbände und Organisationen aus der verbandlichen Caritas Motivation und gleichzeitig Ziel ihrer Mitwirkung im CSR-Kompetenzzentrum des Deutschen Caritasverbandes (DCV). Träger des Kompetenzzentrums ist jeweils eines der Mitglieder, derzeit der Diözesan-Caritasverband Osnabrück.
Corporate Social Responsibility (CSR) ist die mittlerweile etablierte Bezeichnung für die unternehmensseitige Übernahme von Verantwortung in den Bereichen Gesellschaft/Soziales, Ökologie und Ökonomie. CSR- und Nachhaltigkeitsstrategien finden Einzug in die Ebenen des strategischen Managements. Gerne werden diese freiwilligen Aktivitäten kommuniziert und als positive Faktoren für die eigene Unternehmensdarstellung genutzt, öffentlichkeitswirksam hinsichtlich Arbeitgeberattraktivität und Glaubwürdigkeit.1
Nicht nur Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeiter(inne)n, die seit 2017 gesetzlich in die Pflicht der Berichterstattung genommen werden, sondern auch kleine und mittelständische Unternehmen möchten über ihr Engagement berichten.2 Soweit ist also nachvollziehbar, dass immer mehr Unternehmen darauf setzen, sich gesellschaftlich zu engagieren, Umweltschutz-Aktivitäten zu fördern und Statements zum Thema Nachhaltigkeit über Social-Media-Kanäle zu platzieren.
Aber warum ist das Thema CSR oder Nachhaltigkeit auch für die Caritas wichtig? Sind wir nicht schon sozial genug und qua Auftrag eine NGO, eine NichtregierungsOrganisation, mit nachhaltigem Charakter? Und reicht es nicht vollkommen aus, in unseren Leitbildern festzuhalten, dass wir die Schöpfung achten und bewahren? Die Antwort lautet: Sowohl das soziale Engagement von Unternehmen als auch die Glaubwürdigkeit von kirchlichen Organisationen stehen gleichermaßen öffentlich auf dem Prüfstand.
CSR muss aufrichtig sein
Die aktuelle Debatte zu gesellschaftlicher Verantwortung findet auf vielfältigen Ebenen statt. Aus ihr resultiert insgesamt ein steigendes CSR-Engagement, sei es aus eigenem Verantwortungsgefühl, aus dem bereits erwähnten Ziel, als Unternehmen positiv wahrgenommen zu werden, oder gesetzlich gefordert. Dies mündet in ein großes Potenzial für die Kooperationspartner Caritas und Unternehmen: Es ergeben sich mehr Möglichkeiten, miteinander zu kooperieren, voneinander zu profitieren und sich auf gemeinsamer Augenhöhe zu begegnen.
Aber wer CSR als reine Marketingmaßnahme betreiben will oder es als einfaches Fundraising-Konzept missversteht, unterliegt schnell der Gefahr, dass das Engagement unglaubwürdig erscheint - die Chancen auf eine langfristige Partnerschaft sinken. Notwendig ist es vielmehr, sich als CaritasAkteur nicht nur als Kooperationspartner für Unternehmen anzubieten, sondern sich auch in die Debatte über unternehmerische Verantwortung einzubringen. Dazu gehört auch, selbstkritisch auf das eigene unternehmerische Handeln zu schauen.
Das CSR-Kompetenzzentrum steht bundesweit als Unterstützer und Ansprechpartner für Anfragen von Unternehmenskooperationen zur Verfügung. Es ist das Netzwerk für die CSR-interessierte Caritas, die sich mit Nachhaltigkeitsthemen auseinandersetzt. Neben der Kommunikation von Nachhaltigkeitsthemen, sei es auf den Kanälen der neuen Medien oder in der Nachhaltigkeitsberichterstattung, werden Tagungen und Veranstaltungen organisiert und durchgeführt. Seinen Mitgliedern bietet das Kompetenzzentrum unmittelbaren Zugriff auf die dargestellten Dienstleistungen. Bei seinem vielfältigen Einsatz entwickelt es sich stetig weiter.
Mehr Infos: unter www.csr-caritas.de oder wenden Sie sich gerne direkt an Carina Uhlen,
E-Mail: cuhlen@csr-caritas.de
Anmerkungen
1. Vgl. Lin-Hi, N.: Lexikoneintrag "Corporate Social Responsibility". In: Gabler Wirtschaftslexikon, Download per Kurzlink: bit.ly/3bG0XGM
2. Vgl. Raddatz, V.: Die CSR-Richtlinie kompakt erklärt. Download: www.csr-berichte.de/csr-richtlinie-2017
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