Auszubildende und Betriebe werden unterstützt
Sieben Jahre haben sich der DCV und IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit - Deutschland, politisch dafür eingesetzt, dass junge Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf vor und während ihrer Ausbildung passgenau begleitet werden. Ziel ist, einen erfolgreichen Abschluss zu erreichen. Am 26. Februar hat der Deutsche Bundestag beschlossen, die sogenannte assistierte Ausbildung als neues Förderinstrument in das SGB III aufzunehmen. Auch die Ausbildungsbetriebe werden bedarfsgerecht unterstützt.
Durch die assistierte Ausbildung können förderbedürftige Auszubildende und ihre Ausbildungsbetriebe zukünftig individuelle und kontinuierliche Unterstützung zur Vorbereitung und für den erfolgreichen Verlauf eines Ausbildungsverhältnisses erhalten. Praktikumsvermittlung, sozialpädagogische Begleitung der jungen Menschen, Vermittlung bei Konflikten und organisatorische Unterstützung für den Ausbildungsbetrieb sind Beispiele für Leistungen der assistierten Ausbildung.
Förderberechtigt sind individuell beeinträchtigte und sozial benachteiligte junge Menschen, auch aus dem SGB II. Diese jungen Menschen haben trotz steigendem Fachkräftemangel bisher kaum Zugang zum dualen Ausbildungssystem. Gleichzeitig bleiben Ausbildungsplätze unbesetzt. Dieser Entwicklung kann die assistierte Ausbildung entgegensteuern.
Das Instrument wird zwar zunächst nur befristet bis September 2018 in § 130 SGB III eingeführt. Dennoch ist damit ein erster wichtiger Schritt gelungen, die Weiterentwicklung des Ausbildungssystems dauerhaft zu etablieren.
Im laufenden Gesetzesverfahren konnte erreicht werden, dass Maßnahmen auch durch Dritte mitfinanziert werden können. Das bedeutet, dass bestehende Projekte auch künftig fortgesetzt werden können. Im Fall der Kofinanzierung können auch Personen gefördert werden, die nicht die engeren Kriterien Lernbeeinträchtigung und soziale Benachteiligung ausweisen. So ist es möglich, dass junge Menschen, die aufgrund ihrer besonderen Lebensumstände die betriebliche Ausbildung nicht erfolgreich beginnen, fortsetzen oder beenden können, gefördert werden. Voraussetzung ist allerdings eine Landeskonzeption für den Übergang von der Schule in den Beruf, die die besonderen Umstände konkretisiert. Die Regelung sieht auch vor, dass Dritte sich mit mindestens 50 Prozent an der Förderung beteiligen müssen.
Flächendeckende Einführung möglich
Wichtig für den DCV und IN VIA war, dass eine Kofinanzierung nicht zwingend ist. Damit können Jugendliche und Betriebe die assistierte Ausbildung auch in Regionen, in denen sich keine Partner finden, wahrnehmen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für gleichberechtigte Teilhabe an Ausbildung und für eine flächendeckende Einführung des Förderinstruments.
Die Umsetzung der assistierten Ausbildung wird den Verband weiter beschäftigen. Denn der Erfolg des Instruments hängt sehr von den organisatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen ab. Weil die assistierte Ausbildung als SGB-III-Instrument dem Vergaberecht unterliegt, wird sie zentral ausgeschrieben. Die Ausschreibungspraxis der Bundesagentur für Arbeit hat in den letzten Jahren vermehrt zu Trägerwechseln und Preisdumping geführt. In der Folge wurden teils bestehende Kooperationsstrukturen zerschlagen. IN VIA und der DCV werden die Ausschreibung deshalb kritisch verfolgen.
Es spielt auch eine große Rolle, wie das Vergaberecht weiterentwickelt wird. Hierzu ist ein politischer Prozess im Gange, den der DCV gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege begleitet. Erreicht werden soll, dass die Qualität des Angebots deutlich höher gewichtet wird. Neben der zentralen Ausschreibung müssen in der Praxis auch andere Formen der Vergabe stärker zur Anwendung kommen, zum Beispiel die sogenannte freihändige Vergabe.
Neue Wege in der Pflege
Mit Blick auf das Ganze
Arbeitshilfe 182: Maßstab für eine effiziente Bankenaufsicht
Hinterlassen Sie einen Kommentar zum Thema
Danke für Ihren Kommentar!
Ups...
Ein Fehler ist aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite erneut und wiederholen Sie den Vorgang.
{{Reply.Name}} antwortet
{{Reply.Text}}