„Stolz über diese Ehre“
Was bedeutet diese Auszeichnung für den SkF
Zunächst einmal sind wir sehr stolz! Für uns ist diese Auszeichnung Bestätigung dessen, was wir tun und wie wir es tun. Unser Handeln richtet sich nach den Erfordernissen der Hilfesuchenden. Die Krisen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Menschen am Rande insbesondere in schwierigen Zeiten kaum noch gesehen werden, vor allem Frauen. Besonders prekär war die Situation obdachloser Frauen während der Corona-Pandemie. Wir haben reagiert, wo die Politik diese Gruppen vergessen hat, und unsere Angebote angepasst, weil es unsere Aufgabe ist. Auch in der jetzigen Krise kumulieren die Probleme für sozial benachteiligte Menschen. Die aktuellen gesellschaftlichen Probleme sind tatsächlich Themen, mit denen auch Oswald von Nell Breuning sich zu seiner Zeit bereits in unglaublicher Klarheit und Eindeutigkeit befasst hat.
Für welche Schwerpunkte wird Ihnen der Preis verliehen?
Der Preis wurde uns insgesamt für die Art und Weise, wie wir arbeiten, verliehen. Mit der Nachricht, dass wir Preisträgerin 2023 sind, haben wir uns unsere Arbeit, auch unter dem Blickwinkel der Prinzipien Oswald von Nell Breunings, neu angeschaut. Dabei fällt sofort das Prinzip des "Denkens vom Menschen her" ins Auge, also der Ansatz, Not zu sehen und Abhilfe zu schaffen. Was wir aus eigener Kraft schaffen, setzen wir um. Aber auch unser starkes ehrenamtliches Engagement hat sicher eine Rolle gespielt. Unsere 190 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten Hand in Hand mit über 300 Ehrenamtlichen. Gemeinsam erreichen wir ca. 4500 Menschen pro Jahr, vor allem Frauen und Kinder.
Welche Aufgaben werden Sie in Zukunft anpacken?
Zum einen werden wir uns aktiv mit dem Werk Oswald von Nell Breunings auseinandersetzen und den Preis in Ehren halten. Wir werden auch unsere Dienste weiter entwickeln und aktiv auf Notsituationen reagieren. Dabei ist es uns wichtig, auch in der Öffentlichkeitsarbeit aktiv zu bleiben und auf soziale Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen.
Interview: Gaby Jacquemoth