Für den Nächsten
Aus diesem Grunde absolviert er einen Integrationskurs. Im Sommer möchte er zudem mit dem Deutschkurs B2 starten. Um hier zu studieren und das bisher Erlernte nicht zu verlieren, telefoniert er einmal in der Woche mit Anja Goldbach.
Die 51-Jährige, die mit ihren beiden Kindern in Goch wohnt, ist sein "Telefonengel". Einmal pro Woche führt Anja Goldbach Alltagsgespräche mit ihm. Der Kontakt ist über das Freiwilligen-Zentrum des Caritasverbandes Kleve zustande gekommen. Weil der Bedarf groß ist, hat der Wohlfahrtsverband eine Ehrenamtsbörse eingerichtet.
An diesem Abend geht es um das Thema "Reisen". "Er hat mir von einer Fahrt nach Paris erzählt, die er vor Jahren mit Freunden unternommen hat", berichtet Anja Goldbach. Es geht um die Unterbringung und um die Sehenswürdigkeiten, die damals besichtigt wurden. "Ein 20-minütiges, intensives Gespräch. Danach bin ich platt", sagt Goldbach. Zuhören. Korrigieren. Erklären. Die deutsche Grammatik ist für Menschen, die sehr gut Englisch sprechen, nicht leicht zu verstehen. Vor allem mit den Artikeln und dem Satzbau habe er so seine Schwierigkeiten. "Aber wir sprechen hier über ein sehr hohes Niveau. Auf manche Grammatikfragen habe ich auch keine Antworten", sagt Anja Goldbach.
Anja Goldbach ist ein Mensch, der gerne hilft. Sie ist Vorsitzende des Fördervereins Gesamtschule Mittelkreis Goch, sie macht bei den Mobilen Rettern des Kreises Kleve mit. Anfang des Jahres hat sie im Fernsehen einen Bericht über "Telefonengel" gesehen. "Das hat mich sehr berührt," berichtet die Sachbearbeiterin in der Arzneimittelzulassung, die seit einem Jahr im Homeoffice arbeitet.
Um die Hilfebedürftigen und die ehrenamtlichen Helfer zukünftig noch schneller zusammenzubringen, gibt es ab sofort eine Ehrenamtsbörse auf der Homepage der Klever Caritas. Dort stellt das Freiwilligen-Zentrum aktuelle Gesuche aus der Region ein.
www.caritas-kleve.de/engagement